Land und Stadt Bruck starten modernes Radverkehrskonzept
Die Steiermärkische Landesregierung hat im Juli 2016 die neue Radverkehrsstrategie für die Steiermark beschlossen. Landesrat Anton Lang: „Klares politisches Ziel als Verkehrs- aber auch Umwelt- und Sportlandesrat ist es für mich, den Radverkehr in der Steiermark zu stärken. Das heißt, den Fokus auf den Alltagsradverkehr zu legen und das Fahrrad als vorrangiges Verkehrsmittel für kurze Alltagswege noch attraktiver zu machen. Dafür wollen wir nun auch verstärkt die Grundlagen schaffen und Anreize setzen - die neue Radverkehrsstrategie des Landes zielt genau darauf ab."
Fahrrad als Verkehrsmittel Nummer 1 im Alltag etablieren
50 Prozent unserer Wege für den täglichen Bedarf sind kürzer als 5 km - das entspricht einer Fahrzeit mit dem Rad von ca. 20 Minuten. Nahezu ¾ aller Wege sind kürzer als 10 km. „Genau für diese Distanzen ist das Rad ein optimales Verkehrsmittel, eine echte Alternative und eine wichtige Ergänzung zu anderen Mobilitätsformen. Wir wollen das Fahrrad als wesentliches Bindeglied einer nachhaltigen, aktiven und multimodalen Mobilität in der Steiermark etablieren", so Landesrat Lang.
In der neuen Radverkehrsstrategie steht die ganzheitliche Planung im Vordergrund - sowohl infrastrukturelle als auch bewusstseinsbildende Maßnahmen sind sehr wichtig für die Weiterentwicklung des Radverkehrs. Landesrat Lang: „Es freut mich besonders, dass sich die Stadt Bruck an der Mur als eine der ersten Gemeinden dazu entschlossen hat, den durch die Radverkehrsstrategie 2025 skizzierten Weg mit uns zu gehen. In den kommenden Monaten werden wir gemeinsam ein umfassendes Radverkehrskonzept für Bruck an der Mur erarbeiten!"
Mit kooperativem Prozess und Bürgerbeteiligung zu „ganzheitlichem" Radverkehrskonzept
Das Radverkehrskonzept wird die Grundlage für die Entwicklung des Radverkehrs in Bruck an der Mur für die nächsten Jahre darstellen. Dabei werden umfassende Maßnahmen in einem kooperativen Prozess mit Partnern aus dem Land, der Stadt Bruck, der Baubezirksleitung Obersteiermark Ost und externen Fachplanern entwickelt.
Bürgermeister Hans Straßegger: „Bereits jetzt werden viele Wege in unserer Stadt mit dem Fahrrad zurückgelegt. Wir haben aber noch Luft nach oben. Den Radverkehr auszubauen, macht nicht nur aus umwelt- und verkehrspolitischen Gründen Sinn, es trägt auch zur Lebensqualität der Bruckerinnen und Brucker bei. Daher habe ich den Vorschlag des Landes Steiermark gerne aufgegriffen und den Start der Erarbeitung eines umfassenden Radverkehrskonzeptes für Bruck an der Mur veranlasst."
Ziel sei es, ein lückenloses Radverkehrsnetz zu entwickeln, unter bestmöglicher Einbindung der bestehenden Infrastruktur. Das umfasst einfache Markierungsarbeiten über Verordnungen bis hin zu umfassenden baulichen Maßnahmen.
Bürgermeister Straßegger: „Besonders wichtig ist mir die Einbindung der Bevölkerung in die Erarbeitung des Konzeptes. Dazu werden wir die Ideen der Bruckerinnen und Brucker einfließen lassen, denn schließlich sind sie es ja, die das Fahrrad im Alltag verstärkt nutzen sollen und die bestehenden Verkehrswege in der Stadt am besten kennen. Als erster Schritt startet in den nächsten Tagen eine Online-Befragung, an der sich alle beteiligen können. Des Weiteren wird Mitte Februar ein umfassender Fragebogen in den Stadtnachrichten veröffentlicht. Neben dem Ausbau der Infrastruktur ist aber auch Bewusstseinsbildung sehr wichtig. Wir möchten verschiedene Zielgruppen ansprechen und durch Aktionen, Kampagnen und Veranstaltungen zum Thema Radverkehr mehr Bewusstsein für die vielfältigen Vorteile des Radfahrens schaffen!"
Umfassender Erarbeitungsprozess bis Herbst 2017
Die Baubezirksleitung Obersteiermark Ost ist in die Erarbeitung des Radverkehrskonzepts intensiv eingebunden. Baubezirksleiter DI Bernd Pitner: „Das Radverkehrskonzept beinhaltet eine Vielzahl von Maßnahmen, welche den Radverkehr fördern werden. Die infrastrukturellen Maßnahmen betreffen den Ausbau des Radverkehrsnetzes mit Hauptrouten und Nebenrouten (Verkehrssicherheit und Komfort für Radfahrer), die Entschärfung von problematischen Knotenpunkten mit höchster Priorität, das Aufstellen von Radabstellanlagen und ein Leitsystem (Wegweisung)."
Die Erarbeitung des Konzepts wurde bereits gestartet und ein Projektplan liegt vor. „Ein erster wesentlicher Schritt für die Entwicklung des Radverkehrskonzeptes wurde bereits durchgeführt: die gemeinsame Befahrung der Stadt Bruck an der Mur. Die Entwicklung des Radverkehrskonzeptes wird in weiterer Folge über verschiedene Workshops und Termine abgewickelt", erklärt DI Pitner. „So wird es einen Workshop zu Infrastruktur und Netzplanung, zu Bewusstseinsbildung und - ganz wichtig - eine Planungswerkstatt mit Bürgern und Stakeholdern geben, die eine Beteiligung und Diskussion des Konzepts mit der Bevölkerung ermöglichen soll."
Das Radverkehrskonzept soll im Herbst 2017 fertiggestellt und im Anschluss vom Land Steiermark und der Stadt Bruck öffentlich vorgestellt werden. Auf Basis des Konzeptes wird zwischen dem Land Steiermark und der Stadt Bruck ein Rahmenvertrag Radverkehr abgeschlossen. Darin ist ein Umsetzungsplan für Radverkehrsmaßnahmen für die nächsten Jahre enthalten.
„Wichtig ist mir, dass nicht die Abholung von Fördermitteln, sondern die Idee der Etablierung des Fahrrades als Verkehrsmittel Nummer 1 im Alltag für die Gemeinden im Vordergrund steht. Ganz nach dem Motto ‚Kommune der kurzen Wege‘. Als Land Steiermark gehen wir hier gemeinsam mit der Stadt Bruck an der Mur richtungsweisend voran", so Landesrat Lang abschließend.
18. Jänner 2017