Ortsdurchfahrt Pischelsdorf als Forschungsprojekt
Das Überbauen von ehemaligen Betonfahrbahnen, die in den 50er-Jahren errichtet und in weiterer Folge mit Asphaltschichten überbaut wurden, ist nicht nur in Deutschland sondern auch in der Steiermark, und hier vor allem auf der Schoberpaß Straße (B113) und der Wechselstraße (B54) ein sehr aktuelles Thema. Bei der Ortsdurchfahrt Pischelsdorf wird nun an der B54 auf einem Abschnitt von rund 500 m erstmals in der Steiermark ein so genannter „Splittmastixbinder" verwendet. „Gerade im Sanierungs- und Erhaltungsbereich wird international viel geforscht, demzufolge testen auch wir immer wieder neue Materialien und Verfahren. Zum Beispiel hat sich die Sanierung mit Asphaltgranulat im untergeordneten Straßennetz bereits bestens bewährt. Man darf nun gespannt bleiben, ob diese speziellen Faserstoffe die erwünschten Ziele wie höhere Elastizität und Ermüdungsbeständigkeit erfüllt", erklärt Verkehrslandesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder.
Um die extremen Spannungen einer Betondecke, die bei herkömmlicher Überbauung zu Rissen der Asphaltschicht führen, zu minimieren, muss der Beton „entspannt", sprich zertrümmert werden. Projektleiter Michael Kern von der Verkehrsabteilung des Landes: „Aufgrund der enormen Erschütterungen und meist naheliegender Häuser ist dies aber oft nicht möglich. Durch den Einsatz von ,Splittmastixbinder‘, der besonders für das Überbauen von Betonfahrbahnen geeignet ist und hohe Standfestigkeit bei guter Elastizität und Ermüdungsbeständigkeit aufweist, fällt das ,Entspannen‘ der Betondecke weg." Mit dem Abfräsen des rund 500 Meter langen Abschnittes, in dem die Gemeinde Pischelsdorf auch zwei Linksabbiegespuren (Industriegebiet und „Dr. Herbst") errichtet, wurde bereits begonnen. Dann werden auf die Betondecke 7,5 Zentimeter Trag- und 3,5 Zentimeter Deckschicht aufgebracht. Kern: „Die Kosten belaufen sich auf rund 150.000 Euro. Während der Bauzeit, die bis Anfang September vorgesehen ist, kommt es zu halbseitigen Sperren mit wechselweisen Anhaltungen."