TU analysierte „Grüne Welle“ Elisabethstraße
Im Luftreinhalteprogramm Steiermark 2011 ist als Kernmaßnahme 4 eine emissionsoptimierte Ampelschaltung, die „Grüne Welle" in Graz bereits festgeschrieben gewesen. Diese Maßnahme wurde nach erfolgreicher Evaluierung des Luftreinhalteprogrammes auch als Maßnahme M4 im Bereich der Motorentechnik in das neue Luftreinhalteprogramm Steiermark als wissenschaftlicher Fachvorschlag fortgeschrieben.
Insgesamt wurden bereits sechs Steuergebiete bzw. Straßenzüge (Grabengürtel, südliche Kärtnerstraße, Lazarettgürtel/nördliche Triester Straße, Wienerstraße, Weinzöttl-/Grabenstraße und Elisabethstraße) von Stadt (Verkehrsressort) und Land (A15-Energie, Wohnbau, Technik und A16-Verkehr und Landeshochbau) umgesetzt. Ende letzten Jahres wurden auf der Elisabethstraße zwischen den Kreuzungen Lichtenfels- und Seebachergasse (Steuergebiet 52) zwei Ampel- und zwei Druckknopfampelanlagen optimiert. Und eine Analyse von DI Michael Haberl und Dr. Ing. Mark Fellenhof von der TU Graz (Institut für Straßen- und Verkehrswesen) liefert durchaus erstaunliche Zahlen.
„Aufgrund der Verflüssigung des Verkehrs in diesem kurzen Abschnitt der Elisabethstraße ergaben die Kraftstoffeinsparungen ein Minus von 16 Prozent oder rund 64 Tonnen Treibstoff pro Jahr, weiters ein Minus von 20 Prozent oder 800 Kilogramm Stickstoffoxide und ein Minus von sieben Prozent oder 40 Kilogramm Feinstaub. Auch eine Verbesserung des Koordinierungsausmaßes Richtung Westen um 29% und Richtung Osten um 35% konnte erfreulicherweise erreicht werden", informiert Verkehrs- und Umweltlandesrat Dr. Gerhard Kurzmann. Und Verkehrsstadtrat Mag. (FH) Mario Eustacchio ergänzt: „Durch eine intelligente und realitätsnahe Planung gepaart mit zielgerichteten Investitionen in die Erneuerung von Infrastruktur ist eine Optimierung des allgemeinen Verkehrsflusses möglich. Genau dies zeigt uns dieses Projekt! Die Optimierung der Verkehrsflüsse in einer Stadt wie Graz ist jedoch nie beendet, sondern ein laufender Prozess."
Einen fachlich besonders interessanten Aspekt zu dem kürzlich umgesetzten Steuergebiet 52 Elisabethstraße beschreibt DI (FH) Bernd Cagran, Referatsleiter Verkehrslichtsignalanlagen im Grazer Straßenamt: „Durch eine neuartige und intelligente Steuerung an der Druckknopfampel Lichtenfelsgasse passt sich diese dynamisch an des aktuelle Verkehrsaufkommen an, womit bei schwachem Kfz-Verkehr die Wartezeit für Fußgänger und Radfahrer verkürzt wird. Es wurde eine merkliche und auch messbare Verflüssigung des Kfz-Verkehrs erzielt, ohne jedoch die Nebenstraßen oder den Fuß- und Radverkehr maßgeblich zu beeinträchtigen."
Als vorerst letzter Straßenzug werden nun die Anlagen in der Straßgangerstraße optimiert. Die dafür notwendigen 137.000 € (95.000 € Land, 42.000 € Stadt) für den nördlichen Teil (Steuergebiet 83) wurden heute von der Landesregierung beschlossen. „Insgesamt sind sieben Verkehrsknoten, davon eine Druckknopfampel, betroffen", weiß Projektleiter DI Wolfgang Feigl von der A16.
Für die südliche Straßgangerstraße (Steuergebiet 82), dem vorerst letzten Projekt, laufen die Planungen. Hier soll eine Optimierung von fünf Ampelanlagen noch heuer für eine „Grüne Welle" sorgen.
21. Mai 2015