Hochbahn Bruck: "Zu allererst an Menschen gedacht“
Was vor 30 Jahren Stand der Technik war, ist heute überholt! Nachdem durch den dringenden Sanierungsbedarf eine Lösung für den Ersatz der Hochbahn in Bruck an der Mur unumgänglich war, schaffte es Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder gemeinsam mit den Experten der Verkehrsabteilung innerhalb von nur zwei Jahren Bund, ASFINAG, Stadt und Land auf einen Nenner und eine Finanzierung zustande zu bringen.
Die Planungskosten schnellten allerdings in dieser Zeit von anfangs präliminierten 13 Millionen € auf nunmehr 19 Millionen € hinauf. Grund: Es mussten zahlreiche Anrainer-Anliegen und Wünsche der Stadtplanung und Kaufmannschaft eingearbeitet werden. Sowohl beim Abriss als auch beim Neubau sind zahlreiche Schutzmaßnahmen für Anrainer eingeplant: „Die Verkehrsplanung von heute ist wesentlich moderner und bezieht Menschen- und Umweltschutz bereits von Beginn an ein. Wir haben es heute auch mit einer ganz neuen und sehr engagierten Generation von Verkehrsplanern zu tun", weiß Edlinger-Ploder um die Qualität ihrer MitarbeiterInnen. Ein wenig stolz ist die Verkehrslandesrätin wohl auch darauf, dass gerade bei diesem, technisch und logistisch besonders anspruchsvollem Großprojekt mit Monika Hofer eine TechnikerIN „ihre Frau" stellt.
Projektziel
Die bestehende Verkehrslösung im Abschnitt Hochbahn-Knoten Bruck an der B116 beinhaltet ca. 15.000m² Brückenflächen, welche im Jahr 1970 gebaut wurden und sehr hohe Betriebs- und Erhaltungskosten verursachen. In Zukunft werden die Erhaltungskosten für die B116 geringer, da die Brückenerhaltung sehr kostenintensiv ist und in Zukunft sich die Brückenflächen von ca. 15.000 m² auf ca. 1000 m² reduzieren. Edlinger-Ploder: „Durch zahlreiche Maßnahmen beim Umbau kann für fast alle Anrainer eine Lärmreduktion erreicht werden. Das Stadtbild wird durch den Umbau in Zukunft wesentlich verbessert und attraktiver."
Projektgeschichte
Im Jahr 2005 wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt. Das Thema dieser Machbarkeitsstudie war die Untersuchung einer niveaugleichen Lösung der B116 mit dem untergeordneten Gemeindestraßennetz auf Geländeniveau. Eine Einzelfallprüfung 2007 kam zum Ergebnis, dass dieses Projekt keiner Umweltverträglichkeitsprüfung bedarf. Das Verkehrskonzept und das Abbruchkonzept liegen seit Juni 2008 vor.
Technische Daten
Das neue Projekt hat insgesamt eine Fahrbahnlänge von 1,4 km. Die Gesamtkosten betragen 19 Millionen €. In zähen Verhandlungen mit dem Bürgermeister der Stadt Bruck an der Mur wurde die Zuzahlung der Gemeinde mit 0,7 Millionen € äußerst gering angesetzt. Edlinger-Ploder: „Bürgermeister Bernd Rosenberger hat hart verhandelt und wie ich denke ein sehr gutes Ergebnis für seine Gemeinde erzielt". Viel Lob von der Verkehrslandesrätin gibt es für die Partner bei der ASFINAG. Sie zahlt 2,6 Millionen € zu und zeigte sich auch bei den komplizierten Verhandlungen bei der Grundaufteilung sehr flexibel. Berücksichtigt man die geschätzten Einnahmen aus dem Restflächenverkauf von rund 1,5 Millionen €, verbleibt dem Land Steiermark ein Löwenanteil von 14,2 Millionen €. „Damit gebe ich für die Stadt Bruck fast die Hälfte meines gesamten Neubau-Budgets aus, dass ich im Verkehrsressort jährlich zur Verfügung habe", rechnet Edlinger-Ploder.
Die nächsten Schritte
Die Finanzierung des Projektes konnte im Konsens gelöst werden. Mit der ASFINAG gibt es eine Grundsatzeinigung über die Grenzen zwischen den Schnellstraßen und der Landesstraße B116. Ein diesbezüglicher Kostenbeteiligungsschlüssel mit der ASFINAG konnte fixiert werden. Beide Verträge sind in Ausarbeitung. Eine weitere Abstimmung des Projektes mit dem BMVIT (Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technik) ist in den nächsten Wochen vorgesehen. Die Unterlagen für die Materienverfahren befinden sich in Ausarbeitung. Das Detailprojekt ist nahezu fertig gestellt.
Bauprojekt + Ausschreibung: bis Anfang 2009
Möglicher Baubeginn und Abbruchbeginn: Frühling 2009
Geschätzte Bauzeit: 2 Jahre