Seit heute (23. 11.) wird in Bruck eine „Baileybrücke“ errichtet
Seit rund einem halben Jahr wird an der Umleitungsstrecke für das Bauvorhaben „Hochbahn und Knoten Bruck" gearbeitet. Ab 23. November 2009 wird nun eine so genannte „Baileybrücke" über die Mur gespannt. „Eine derartige Brücke dient derzeit auch während der Bauarbeiten für die neue Murbrücke in Judenburg als Notumfahrung. Bis voraussichtlich Mitte Dezember sollte die Baileybrücke in Bruck stehen", so Verkehrslandesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder.
Das System „Bailey" wurde bereits Ende des 2. Weltkrieges von einem englischen Ingenieur entwickelt. Die Brücke ist ein Baukastensystem bestehend aus einzelnen Brückenfeldern mit einer Länge von jeweils drei Metern, die aneinander gebaut werden. DI Christian Scheuer von der FA 18C, Straßenerhaltungsdienst: „Für die Überspannung der Mur in der Nähe der Firma Heidenbauer sind insgesamt 26 Felder notwendig. Die Hauptträger werden doppelwandig und zweistöckig ausgeführt, womit die Brücke eine ausreichende Tragfähigkeit besitzt und ohne Gewichtsbeschränkungen befahren werden kann."
Die Pioniere des österreichischen Bundesheeres bauen die Brücke für den Straßenerhaltungsdienst zusammen. Nach dem Einrichten des Montageplatzes ist ab Mitte dieser Woche geplant, die ersten Brückenfelder einzuschieben. „Baileybrücken" werden immer auf einer Seite des Flusses zusammengebaut und dann Stück für Stück über den Fluss nach vor geschoben.
Für die Montage ist es erforderlich, die Brandstetterstraße im Bereich des Parkplatzes der Firma Heidenbauer zu sperren. Von der Grazer Straße kommend kann bis zur Johann-Strauß-Gasse zugefahren werden, von Süden kommend ist die Zufahrt bis zur Squash Halle möglich. Die Firma Heidenbauer ist von beiden Seiten aus erreichbar.
Nach Abschluss des Bauvorhabens „Hochbahn und Knoten Bruck" wird die „Baileybrücke" wieder vollständig Stück für Stück abgebaut, die Teile sind nicht starr verbunden, sondern geschraubt oder mit Bolzen gesichert. Ein weiterer Vorteil des Baukastensystems.
Den letzten Teil der Umfahrungsstrecke bilden dann noch die Verlegung der Brucker Begleitstraße (L121) und die Errichtung zweier Kreisverkehrsprovisorien.
„Dem Zeitplan entsprechend steht die Ausschreibung des Hauptauftrages kurz vor der Veröffentlichung. Somit kann im Frühjahr nächsten Jahres mit dem eigentlichen Bau beziehungsweise mit dem Abtrag der Hochbahn begonnen werden. In etwa zweieinhalb Jahren sollte dann alles fertig sein. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 25 Millionen Euro", weiß Projektleiter DI Daniel Baumgartner von der FA 18B, Straßeninfrastruktur-Bau.