Mobilitätspreis sucht Projekte und Konzepte für nachhaltige Mobilität
Die Arbeit ist unter der Woche der häufigste Mobilitätsgrund für die Steirerinnen und Steirer. Jeden Werktag werden rund 800.000 Fahrten in die Arbeit und von der Arbeit nach Hause gemacht, berichtet der VCÖ. Durch gesellschaftliche Entwicklungen wie Digitalisierung und demografischer Wandel wird sich die Mobilität ändern. VCÖ, Landesrat Anton Lang und die ÖBB haben heute in Graz den Startschuss zum diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark gegeben. Gesucht sind Projekte und Konzepte, die schon heute zeigen, wie klimaverträgliche Mobilität und Gütertransport von morgen aussehen können.
An einem Werktag wie heute machen die Steirerinnen und Steirer rund drei Millionen Wege und legen dabei mehr als 44 Millionen Kilometer zurück. Sie sind täglich in Summe rund 1,3 Millionen Stunden unterwegs, präsentiert der VCÖ beeindruckende Mobilitätsdaten. Der wichtigste Wegzweck ist die Fahrt in die Arbeit. Rund 800.000 Wege legen die Steirerinnen und Steirer pro Tag zurück, um in die Arbeit und wieder nach Hause zu kommen. Die VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Verkehrsministeriums zeigt, dass rund 110.000 Wege mit Muskelkraft zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Weitere rund 100.000 Fahrten werden mit dem Öffentlichen Verkehr durchgeführt.
Rund zwei Drittel kommen allerdings mit dem eigenen Auto zur Arbeit, in Summe sind das hin und retour rund 550.000 Autofahrten pro Werktag. "Wenn es gelingt, die Arbeitsmobilität vom Auto stärker in Richtung Öffentlichen Verkehr und bei kürzeren Strecken Richtung Fahrrad zu bringen, dann ist das gut für die Umwelt, verringert Staus und jene, die keine Alternative zum Auto haben, kommen schneller ans Ziel", stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.
Verkehrslandesrat Anton Lang betont: "In meiner Vision bewegen sich in 20 Jahren die Steirerinnen und Steirer auf ihrem Weg zur Arbeit und in der Freizeit vorwiegend mit dem Öffentlichen Verkehr. Das Auto, wie wir es heute kennen und nutzen, wird kaum mehr Bedeutung haben. Neue Technologien und vor allem die Kombination der verschiedenen Verkehrsformen Bahn, Bus, Fahrrad, E-Fahrzeuge, Mikro ÖV, also die Multimodalität werden eine neue Dimension für unsere Alltagsmobilität eröffnen. Mit unseren Offensiven zur S- Bahn, zum Radverkehr, Mikro-ÖV und zur Elektromobilität haben wir dafür bereits die Weichen gestellt."
Die S-Bahnen tragen wesentlich zur Verringerung der Verkehrsprobleme bei. Derzeit bietet die S-Bahn 200 Sitzplätze. Eine einzige S-Bahngarnitur kann im Frühverkehr beim aktuellen Pkw-Besetzungsgrad mehr als 170 Pkw ersetzen, verdeutlicht der VCÖ. Seit dem Jahr 2007 ist die Zahl der Fahrgäste auf der S-Bahn um zwei Drittel auf rund 44.000 pro Tag gestiegen. Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt zudem, dass die S-Bahn-Gemeinden mit 5,5 Prozent stärker an Bevölkerung gewachsen sind als vergleichbare Gemeinden. Die Autoabhängigkeit ist in den S-Bahn-Gemeinden gesunken.
Digitalisierung, Automatisierung, der demografische Wandel und Trends wie jener des Sharing werden unsere Mobilität in den kommenden Jahren stark verändern, ebenso die Energiewende im Verkehr, also die E-Mobilität. "Wichtig ist, dass wir uns frühzeitig auf die Veränderungen vorbereiten. Deshalb führen wir den VCÖ-Mobilitätspreis durch, bei dem vorbildliche Projekte und innovative Konzepte gesucht sind, die schon heute zeigen, wie die Mobilität und der Gütertransport von morgen aussehen können", so VCÖ-Experte Gansterer. Der VCÖ-Mobilitätspreis steht unter dem Motto "Gesellschaft.Wandel.Mobilität" und wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Steiermark und den ÖBB durchgeführt sowie von der Holding Graz und dem Verkehrsverbund Steiermark unterstützt.
"Wir brauchen Partner in allen Bereichen, die mit uns gemeinsam das Ziel einer multimodalen, klima- und umweltfreundlichen und vor allem auch für den Einzelnen leistbaren Mobilität verfolgen. Der VCÖ ist hier in seiner Kompetenz und Außenwirkung ein wichtiger Impulsgeber und ich freue mich schon jetzt auf die vielen Einreichungen zum heurigen Mobilitätspreis", so Verkehrslandesrat Lang.
Alfred Loidl, Regionalmanager der ÖBB Postbus GmbH ruft zur Teilnahme am VCÖ-Mobilitätspreis auf und betont: "Der Postbus wird jährlich in der Steiermark von 30 Millionen Fahrgästen benutzt. Wachsende Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden erlauben dabei keinen Stillstand.. Neue und innovative Ideen sind gefragter denn je."
Am VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark können Betriebe und Unternehmen, Gemeinden und Städte, Schulen, Fachhochschulen und Universitäten sowie Vereine teilnehmen. Von Forschungseinrichtungen und Studierenden erwartet der VCÖ innovative Konzepte, von Privatpersonen kreative Ideen.
Einreichfrist ist der 10. Juni 2018, Einreichunterlagen und Informationen zum VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark gibt es unter www.vcoe.at und beim VCÖ unter (01) 8932697. Die Einreichungen werden von einer Fachjury bewertet und im September wird das am besten bewertete Projekt von VCÖ, Landesrat Anton Lang und ÖBB ausgezeichnet.
22. März 2018