Zuerst Hochwasserschutz, dann Spange Grambach
Die Bevölkerung im Grazer Süden benötigt einen Hochwasserschutz und eine deutliche Entlastung vom Verkehr. Grundsätzlich ist die Landesstraßenverwaltung für Landesstraßen, in diesem Fall für die Verbindungsspange vom Knoten Graz Ost bis zur Umfahrung Hausmannstätten, zuständig. Für die Umsetzung der Spange Grambach ist jedoch die Grambachverlegung erforderlich, die gleichzeitig als Hochwasserschutzmaßnahme für die Bewohner der Gemeinde Raaba-Grambach dient. „Deshalb ist die Verkehrsabteilung diesbezüglich im ständigen Kontakt mit der A14 - Schutzwasserwirtschaft und hat die geplanten Maßnahmen zusammen mit dieser und im Einvernehmen mit der Gemeinde entwickelt. Die Hochwasserschutzmaßnahme ist zwingend Voraussetzung für das Straßenprojekt und würde auch im Falle einer Nichtrealisierung des Straßenprojektes in der vorgeschlagenen Form realisiert werden. Wegen dieser Synergieeffekte ist es dringend notwendig, die für die Hochwasserschutzmaßnahme erforderlichen Verhandlungen mit den betroffenen Grundstücksbesitzern aufzunehmen und die benötigten Grundflächen einzulösen", informiert Verkehrslandesrat Dr. Gerhard Kurzmann, der sich dafür 2,2 Millionen € in der heutigen Regierungssitzung genehmigen ließ.
Insgesamt werden für die geplante Hochwasserschutzmaßnahme ca. 45.000 m2 Grundfläche benötigt. Vor der baulichen Umsetzung der HW-Schutzmaßnahme in Form der Grambachverlegung ist zwischen den Ressorts „Verkehr" und „Wasserwirtschaft" ein entsprechender Kostenteilungsschlüssel zu verhandeln, wobei die Aufwendungen für die vorzeitige Grundeinlöse berücksichtigt werden.
Projektleiter DI Herbert Reiterer von der A16, Verkehr und Landeshochbau: „Die für den Hochwasserschutz benötigten Flächen sollen vorzeitig, sprich heuer und nächstes Jahr eingelöst werden, damit die Voraussetzungen für eine spätere Umsetzung des Straßenprojektes geschaffen werden."
Im bereits erstellten Vorprojekt wurden verschiedene Varianten untersucht und einem Variantenver-gleich unterzogen. Die empfohlene Variante schließt mit einem 4. Ast an den bestehenden Kreisverkehr im Bereich des Knoten Graz Ost an, verläuft über 900 Meter in leichter Dammlage und taucht danach in eine ca. 345 Meter lange Unterflurtrasse im Bereich der Erlenstraße ab. Danach steigt die Nivellette wieder mit ca. ein Prozent und verläuft leicht oberhalb des derzeitigen Niveaus bis zur Einmündung in die bestehende Ortsumfahrung Hausmannstätten. Insgesamt weist die Verbindungsspange eine Länge von ca. zwei Kilometer auf. Der nächste Planungsschritt (Umweltverträglichkeitserklärung inkl. Straßeneinreichprojekt) soll dann eingeleitet werden, wenn eine Umsetzung des Projektes absehbar ist. Derzeit betragen die Kosten laut dem vorliegenden Vorprojekt für eine angenommene Umsetzung ab 2018 ca. 35 bis 41 Mio. €. Die endgültigen Kosten sind abhängig vom Ergebnis der Detailplanungen und den Auflagen aus der Umweltverträglichkeitsprüfung.
29. Mai 2015