ASFINAG: Halbzeit bei der Errichtung der S 7
Wichtige Verbindung für die Steiermark und das Burgenland
Im Dezember 2017 hat die ASFINAG mit den ersten Bauarbeiten bei der S 7 Fürstenfelder Schnellstraße begonnen. Dreieinhalb Jahre danach ist jetzt „Halbzeit", allerdings nicht so wie im Sport mit einer Pause. Die Arbeiten gehen auf Hochtouren weiter, um Ende 2023 bereits den ersten Teil und Ende 2024 der Region wie geplant die gesamte S 7 zur Verfügung stellen zu können. Bis auf zwei Baulose sind mittlerweile alle Abschnitte bereits in Bau und im Zeitplan. Der Knoten Riegersdorf als künftige Anbindung an die A 2 Südautobahn ist nahezu ganz fertiggestellt, die Klappbrücken über Lahnbach und Lafnitz sind ebenfalls in wenigen Monaten fertig, der Baustart für die Unterflurtrasse Speltenbach erfolgte im April und im Tunnel Rudersdorf, dem Herzstück der Schnellstraße, wurde bereits mit dem Innenausbau begonnen. Auch beim Abschnitt Ost zwischen Dobersdorf und Heiligenkreuz sind die Bauarbeiten voll im Gange. Die erste der drei Großbrücken ist bereits fast fertig, im Spätsommer 2021 beginnen die Arbeiten an der 700 Meter langen Unterflurtrasse Königsdorf und ab dem Frühjahr 2022 sind dann alle Bereiche der S 7 in Bau.
Zu einem Großteil umgesetzt sind auch schon die umfangreichen Ausgleichsmaßnahmen, welche die Fürstenfelder Schnellstraße zu einem Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit machen. Insgesamt werden entlang der knapp 29 Kilometer langen Trasse Ausgleichsmaßnahmen im Ausmaß von etwa 470 Hektar realisiert. Das ist mehr als das Sechsfache der gesamten Fläche, welche die S 7 selbst in Anspruch nimmt.
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer
„Dass diese Straßenverbindung für die gesamte Region und die beiden Bundesländer Steiermark und Burgenland ein Gewinn ist, ist unbestritten. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten ist es aber auch erfreulich zu sehen, wie hier allein durch diese Investition Arbeitsplätze geschaffen wurden und gesichert werden. Und dazu kommen sicher noch viele weitere Jobs, weil die S 7 die Initialzündung für weitere Betriebsansiedelungen sein wird."
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil
„Diese Verkehrsachse bedeutet enormen Rückenwind für eine positive Entwicklung des südlichen Burgenlandes. Durch die Realisierung wird die regionale Wirtschaft angekurbelt und es werden wohnortnahe Arbeitsplätze geschaffen. Zugleich wird die Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner erhöht, indem die Gemeinden und die Anrainer vom Durchzugsverkehr deutlich entlastet werden. All das steigert insgesamt die Attraktivität der gesamten Region. Jetzt ist die Hälfte geschafft - und es geht mit voller Kraft in die zweite Halbzeit."
Landtagsabgeordnete Helga Ahrer
„Mit jedem Tag wird sichtbarer, wie unsere beiden Bundesländer zusammenwachsen. Die Leistung der Arbeiter und der Ingenieure ist auch beachtlich. Hier entstehen Bauwerke, die allen etwas bringen: der Wirtschaft, der Bevölkerung und allen jenen, die diese Schnellstraße künftig benützen werden, weil sie ein deutliches Plus an Verkehrssicherheit bringt."
Landesrat Heinrich Dorner
„Trotz Corona-Pandemie ist die Errichtung der S 7 voll im Plan. Bereits während der Bauphase bringt dieses Jahrhundertprojekt wichtige Impulse für die Region. Insgesamt fließen heuer im Burgenland mehr als 300 Millionen Euro in die Instandhaltung und den Ausbau der Infrastruktur. Das ist gut investiertes Geld, das auch der regionalen Wirtschaft im südlichen Burgenland in schwierigen Zeiten einen enormen Schub gibt - um stärker denn je aus der Krise zu kommen!"
Vorstand Hartwig Hufnagl
„Diese Schnellstraße ist auch ein absolutes Vorzeigeprojekt im Hinblick auf Nachhaltigkeit. Der Bau der S 7 wird von einer Vielzahl an Ausgleichsmaßnahmen flankiert. Wir haben Wälder mit einheimischen robusten Bäumen aufgeforstet, eigene Wiesen für bedrohte Tierarten angekauft, bepflanzt und für die Zukunft gesichert und Brutstätten für seltene Vogelarten sowie Gewässer für Amphibien angelegt. In Summe machen diese Flächen 470 Hektar aus, das ist mehr als das Sechsfache der gesamten Schnellstraßen-Fläche."
ASFINAG-Geschäftsführer Andreas Fromm und Alexander Walcher
„Trotz der Corona-Pandemie liegen wir bei der gesamten S 7 im Zeitplan. Einen Dank hiermit an alle Beteiligten, angefangen bei unserem tollen Projektteam bis hin zu den Bauunternehmen. Wir wünschen allen einen weiterhin raschen und vor allem unfallfreien Baufortschritt."
Von der Baustraße bis zum Grenzübergang
Die S 7 Fürstenfelder Schnellstraße ist in zwei große Abschnitte und insgesamt in zehn Baulose aufgeteilt. Den ersten wesentlichen Schritt startete die ASFINAG im Dezember 2017 mit der Errichtung der Baustraße. Diese führt vom Knoten Riegersdorf parallel entlang der S 7-Trasse und dient dazu, den Baustellenverkehr großteils von öffentlichen Straßen fernzuhalten. Dadurch kann die Belastung der Bevölkerung durch Baustellen-Fahrzeuge auf ein Minimum beschränkt werden. Die Baustraße war zum Großteil auch Schauplatz für den S7-Marathon, der am Pfingstwochenende über die Bühne ging.
- Der Knoten Riegersdorf wurde als erstes in Angriff genommen, um die Zufahrt zur Baustelle auch von der A 2 Südautobahn zu ermöglichen. Der Knoten bindet die A 2 an die S 7 an und ist somit eine Vollanschlussstelle, die bis auf geringe Restarbeiten auch bereits fertiggestellt ist. Die Investition betrug 22 Millionen Euro.
- Im Anschluss daran werden mehrere kleine Brücken sowie Freilandflächen im Bereich Großwilfersdorf errichtet. Der Baustart für das Baulos 2 war im November 2020, die Fertigstellung erfolgt Ende 2022.
- Unmittelbar danach taucht die neue S 7 in der Unterflurtrasse Speltenbach ab. Diese Unterflurtrasse ist etwa einen Kilometer lang und dient zugleich als Lärmschutz für die Anrainerinnen und Anrainer. Der Baustart erfolgte im April 2021. Zu diesem 52-Millionen-Baulos gehören auch das Betriebsgebäude, zwei Kleinbrücken sowie sechs Gewässerschutzanlagen.
- Das Baulos „Erd- und Brückenbau Lafnitztal und Wanne Rudersdorf West" umfasst mehrere unterschiedliche Bauwerke, darunter vor allem Lärmschutzdämme bei Fürstenfeld, die beiden Anschlussstellen Fürstenfeld und Rudersdorf, mehrere Brücken über Landesstraßen und die ÖBB-Strecke sowie die sechs Meter tiefer gelegene Wanne, die unter der B57a bis zum Tunnel Rudersdorf durchführt. Der Baubeginn erfolgte im Mai 2020.
- Die Klappbrücken über die Lafnitz und den Lahnbach sind ein Pilotprojekt, das die ASFINAG gemeinsam mit der TU Wien durchgeführt hat. Das innovative Bauverfahren - die Brücken werden dabei wie ein umgedrehter Regenschirm aufgeklappt - ist besonders umweltschonend. Alle acht Klappvorgänge waren erfolgreich, die Fertigstellung wird Ende 2021 erfolgen.
- Der Tunnel Rudersdorf mit der Wanne Rudersdorf Ost beschließt den Abschnitt West, er ist das Herzstück der neuen S 7. Der Tunnel wird auf etwa 1,1 Kilometer Länge in offener und knapp zwei Kilometer in bergmännischer Bauweise errichtet. Der herausfordernde Vortrieb ist abgeschlossen, beide Tunnelröhren sind durchgeschlagen. Derzeit wird bereits die Innenschale in der Nordröhre betoniert. Dieses Baulos bedeutet eine Investition von etwa 160 Millionen Euro.
- Zwischen Dobersdorf und dem Limbachtal entstehen seit Sommer 2020 die ersten Bauwerke des Abschnitts Ost. Drei Brücken mit 180 bis 290 Meter Länge werden bis Juli 2023 errichtet, alle drei im so genannten Taktschiebeverfahren. Das Verfahren - die Brückenabschnitte werden vor Ort betoniert und dann eingeschoben - garantiert kurze Transportwege und somit eine geringe Verkehrsbelastung während der Bauzeit.
- Zwischen Eltendorf und Königsdorf wird eine knapp 700 Meter lange Unterflurtrasse errichtet, nach dem Südportal entsteht bis Mitte 2023 eine Anschlussstelle, welche die Region voll an die S 7 anbindet.
- Im Frühjahr 2022 starten dann schließlich die Bauarbeiten am größten Bereich des Abschnitts Ost. Bis Ende 2024 werden die Freilandbereiche zwischen Tunnel Rudersdorf und Heiligenkreuz, mehrere kleine Brücken, die Anschlussstelle Heiligenkreuz, zwei Wildquerungen und zwei Rastplätze an der Grenze errichtet. Dieser letzte Teil der Schnellstraße bedeutet eine Investition von etwa 140 Millionen Euro.
470 Hektar Wald, Wiese, Gewässer für Tiere und Pflanzen
Die Fürstenfelder Schnellstraße ist vor allem im Hinblick auf die Umweltmaßnahmen ein Vorzeigeprojekt. Für alle Ausgleichsmaßnahmen zusammengerechnet investiert die ASFINAG fast 200 Millionen Euro. In Summe werden in der Steiermark und im Burgenland entlang der Trasse 470 Hektar Fläche Wald, Wiese und Gewässer verbessert, gesichert oder auch ganz neu angelegt. Für spezielle gefährdete Tier- und Pflanzenarten werden dadurch die Lebensräume für Jahrzehnte erhalten oder auch neu geschaffen.
Einzelne Maßnahmen im Detail:
- Zusätzlich zu den Unterflurtrassen Speltenbach und Königsdorf, die für die Bevölkerung Sicht- und Lärmschutz sind, werden allein im Westabschnitt Lärmschutzwände im Ausmaß von 13.000 Quadratmetern errichtet. Weiters auch Lärmschutzdämme wie etwa in Königsdorf entlang der verlegten Bundesstraße.
- Zahlreiche Amphibientunnel und 20 Amphibienteiche werden angelegt
- Um Fledermäuse zu schützen errichtet die ASFINAG einen eigenen Fledermaustunnel, der die Tiere auf ihrer gewohnten Flugstrecke unter der Schnellstraße duchleitet.
- 140 Hektar Wiesen und Bracheflächen und 27 Hektar Hecken werden angelegt und gepflanzt
- 39 Hektar Wiese werden für den Wachtelkönig gesichert
- 51 Hektar Wald werden ganz neu gepflanzt, 171 Hektar Wald werden verbessert, also mit neuen Bäumen aufgeforstet
- 25 Hektar Wiese werden neu angelegt und spezielle Pflanzen angesät, damit der geschützte Wiesenknopf-Ameisenbläuling ausreichend Lebensraum vorfindet.
In Summe sind es 840 besondere Auflagen zum Schutz von Mensch und Natur, welche die ASFINAG bereits umgesetzt hat beziehungsweise bis zur Fertigstellung noch umzusetzen hat.
Infobox ist ab sofort geöffnet
Die Eröffnung der Infobox in Fürstenfeld hat sich durch die Pandemie leider verzögert. Ab sofort steht diese aber der interessierten Bevölkerung zur Verfügung. In der Infobox erhält man einen Überblick über die einzelnen Bauabschnitte der S 7, Details zu Umweltmaßnahmen, kann Videos von Streckenbefliegungen mit einer Drohne abrufen und ist durch aktuelle Fotos immer über den Baufortschritt informiert. Die S7-Ausstellung ist Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr geöffnet sowie gegen Voranmeldung unter der Telefonnummer 050108 99388.
Überblick S 7 Fürstenfelder Schnellstraße
Die S 7 ist insgesamt knapp 29 Kilometer lang und in zwei Abschnitte unterteilt. Der 14,8 Kilometer lange Abschnitt West führt vom Knoten Riegersdorf bis Dobersdorf ins Burgenland. Die Trasse verläuft in Richtung Osten nördlich der Siedlungsbereiche von Großwilfersdorf, Altenmarkt und Fürstenfeld. Im Anschluss an das Tunnelportal Rudersdorf schließt die Trasse an den Ostabschnitt an. Errichtet werden zwei Fahrstreifen je Richtung (Gesamtbreite 28 Meter), zwei Tunnel (Unterflurtrasse Speltenbach mit ca. einem Kilometer, Tunnel Rudersdorf mit etwa drei Kilometer), insgesamt 24 Brücken zwischen zehn und fast 200 Metern Länge sowie Lärmschutzmaßnahmen im Ausmaß von 14.000 Quadratmetern. Der Abschnitt West wird Ende 2023 fertiggestellt und dann bereits für den Verkehr freigegeben.
Der Abschnitt Ost ist etwa 13,5 Kilometer lang und beginnt nach dem Tunnel Rudersdorf. Er verläuft nördlich von Dobersdorf und Königsdorf sowie weiter bei Eltendorf und Poppendorf bis zur Staatsgrenze. Bei Königsdorf wird zudem eine etwa 700 Meter lange Unterflurtrasse errichtet. Der Baustart für den Abschnitt Ost erfolgte im August 2020, die Fertigstellung ist Ende 2024. Die ASFINAG investiert in diese neue Verbindung mehr als 750 Millionen Euro.
11. Juni 2021
Rückfragehinweis:
Walter Močnik
Marketing und Kommunikation
Pressesprecher Steiermark und Kärnten
AUTOBAHNEN- UND SCHNELLSTRASSEN-
FINANZIERUNGS-AKTIENGESELLSCHAFT
FUCHSENFELDWEG 71
A-8074 GRAZ-RAABA
TEL +43 (0) 50108-13827
MOBIL +43 (0) 664 60108-13827
walter.mocnik@asfinag.at
www.asfinag.at