"Gebirgsautobahn" über Pack feierte 30er
Der September 1982 war für die Autofahrer und auch für die Wirtschaft in der Steiermark und in Kärnten ein denkwürdiger Monat. Nach etwas mehr als sechs Jahren Bauzeit wurde das Herzstück der so genannten Packautobahn, der Streckenabschnitt der A 2 Süd Autobahn zwischen Mooskirchen über den Packsattel bis Twimberg/Bad St. Leonhard, für den Verkehr freigegeben. Anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums am 6. September gratulierte auch Verkehrsministerin Doris Bures: „Die Autobahn über die Pack hat ja auch wesentlich zur Entwicklung der Wirtschaftsstandorte Steiermark und Kärnten beigetragen und den Süden an den Großraum Wien angebunden."
ASFINAG-Vorstand Alois Schedl konnte beim Festakt auf der Pack auch Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler, den steirischen Verkehrslandesrat Gerhard Kurzmann und den obersten Verkehrspolizisten Wolfgang Staudacher begrüßen. Schedl betonte dabei die hervorragende Zusammenarbeit mit allen Einsatzorganisationen. „Wir haben durch den Bau der Autobahn viel für mehr Verkehrssicherheit getan. Eine gut ausgebaute Autobahn ist aber nur die Basis, wesentlich ist dann die gute Zusammenarbeit aller vor Ort." Anschließend lud die ASFINAG auch die Bevölkerung der Umgebungsgemeinden zu einem „Tag der offenen Tür" inklusive Leistungsschau von ASFINAG, Autobahnpolizei und Feuerwehren.
31 Kilometer mit 45 Brücken und vier Tunnel
Die A 2 Süd Autobahn ist die wichtigste Verkehrsverbindung der Ballungsräume Wien, Graz und Klagenfurt. Der steirische Packabschnitt hat dabei eine Länge von 31 km, der Abschnitt in Kärnten bis Wolfsberg beträgt 21 km, wobei bis 1982 vorerst die Teilstrecke bis Twimberg fertiggestellt wurde (ab 1986 Halbausbau bis Wolfsberg, seit 2007 Vollausbau inklusive zweiter Röhre Gräberntunnel). Die Packautobahn auf steirischer Seite ab Mooskirchen wurde bis 1982 auch nur im Halbausbau errichtet. Der Bau war aber dennoch ein gewaltiges Unterfangen - immerhin galt es 45 Brücken und vier Tunnel (Assingberg, Mitterberg, Herzogberg und Kalcherkogel) zu errichten.
Vollausbau feiert 5-Jahr-Jubiläum
Mittlerweile ist die Packautobahn zwar 30 Jahre alt, aber dennoch so gut wie nagelneu. Verantwortlich dafür ist der Vollausbau der Autobahn mit anschließender Generalsanierung des alten Teiles. Ab 2000 wurde am Ausbau gearbeitet. Dabei galt es nicht nur parallel zur bestehenden Trasse erneut jede Menge aufwändiger Kunstbauten (also Brücken) zu errichten, sondern auch zweite Tunnelröhren zu bauen und die alten Röhren auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Erschwerend kommt hinzu, dass es sich bei der Pack um eine Gebirgsautobahn handelt: Vom tiefsten Punkt bei Mooskirchen auf 352 Meter Seehöhe bis zum Packsattel sind auf den 31 Kilometern mehr als 700 Höhenmeter zu überwinden - ein Umstand, der nicht nur auf den laufenden Verkehr, sondern auch auf den Betrieb dieser Autobahn Auswirkungen hat. Ab Anfang Oktober kann es hier durchaus zum ersten Winterdiensteinsatz mit einem Schneepflug kommen...
Generalsanierung parallel zum Neubau
Nach dem Vollausbau war die Bestandsstrecke, also jene in Richtung Italien, zu sanieren. Ein erster Abschnitt zwischen Mooskirchen und Assingberg konnte bereits parallel zum Vollausbau erneuert wer-den. 2010 war dann das Teilstück zwischen Assingberg und Steinberg an der Reihe. Seit Anfang Mai werden 3,5 Kilometer der alten Packautobahn zwischen Steinberg und Unterwald erneuert. Die Bauzeit ist auf fünf Monate - eben wegen der möglichen Witterungsbeeinträchtigung - begrenzt. Im kommenden Jahr wird dann das letzte verbliebene 3,5 Kilometer lange Teilstück bis zum Herzog-bergtunnel generalerneuert. Eine Besonderheit ist dabei ebenfalls zu beachten: Jede Generalsanie-rung geschieht unter aufrechtem Verkehr, wobei für die Autofahrer in jede Fahrtrichtung sogar gleich viele Fahrspuren zur Verfügung stehen wie ohne Sanierung.
Die Packautobahn in Zahlen:
Tiefster Punkt Mooskirchen 352 Meter
Höchster Punkt Packsattel 1060 Meter (Landesgrenze)
Länge 31 Kilometer in der Steiermark, 21 in Kärnten (bis Wolfsberg)
Im steirischen Abschnitt 45 Brücken und vier Tunnelanlagen
Vollausbau Steiermark 2007 abgeschlossen (Kosten ca 260 Millionen)
Kosten Generalsanierung alter Abschnitt ca 62 Millionen
20 Mitarbeiter sind rund um die Uhr im Einsatz
Zeitgleich mit der Autobahn wurde natürlich auch die zugehörige Autobahnmeisterei eröffnet. Seit Juli 1982 sorgen 20 Mitarbeiter in der Autobahnmeisterei Unterwald dafür, dass die Autofahrer eine bestens gewartete und im Winter geräumte und sichere Autobahn zur Verfügung haben. Zum Betreuungsbereich gehören auch die insgesamt mehr als zehn Kilometer Tunnel, die drei Anschluss-stellen Steinberg, Mooskirchen und Modriach sowie die Rastplätze Herzogberg Nord und Süd. Die Überwachung der gesamten Strecke erfolgt mittlerweile über die Zentraltunnelwarte Plabutsch in Graz, die 24 Stunden pro Tag und sieben Tage die Woche mit jeweils zwei Operatoren besetzt ist.
6. September 2012
Walter Močnik
Marketing und Kommunikation
Pressesprecher Steiermark, Kärnten und Oberösterreich
AUTOBAHNEN- UND SCHNELLSTRASSEN-
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