70 Kilometer Kabel für größtmögliche Sicherheit


Planmäßig verlaufen die umfangreichen Arbeiten im Zuge der Sanierung der Unterflurtrasse Voitsberg. Neben den Arbeiten an der Fahrbahn und an den Tunnelportalen läuft auch schon die Installierung der Betriebs- und Sicherheitstechnik. „Das oberste Gebot bei der Anlagenerrichtung ist größtmögliche Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Insgesamt sind 70 Kilometer Energie-, Schwachstrom- und Lichtwellenleiterkabel sowie Steuerleitungen erforderlich, um alle Anlagen und Komponenten mit Energie und Daten versorgen zu können. Um Beleuchtung, Funk- und Brandmeldekabel sowie die zehn Strahlventilatoren befestigen zu können, müssen 5.000 Bohrungen an der Tunneldecke gemacht werden. Und natürlich kann dann nach der Fertigstellung auch wieder Radio gehört werden", schmunzelt Verkehrslandesrat Anton Lang über die wohl häufigst gestellte Frage.
Nachdem ja die Betriebszentrale am Portal Graz schon um- und ausgebaut wurde, werden bereits jetzt Arbeiten im Tunnel durchgeführt, die eben auch unter Verkehr erledigt werden können. „Der Großteil der rund 11.500 Techniker- und Monteurstunden, die für die Installierung notwendig sein werden, werden aber während der Totalsperre im heurigen Sommer geleistet", weiß der für die Technik zuständige Wolfgang Göbl von der A16, Verkehr und Landeshochbau.
Zentraler Einspeisepunkt für die Energieversorgung ist die Betriebszentrale. Von hier aus werden alle Einrichtungen mit elektrischer Energie versorgt. Für die sicherheitstechnischen Einrichtungen steht eine unterbrechungsfreie Notstromversorgung zur Verfügung. Für die Innenstreckenbeleuchtung wird ein energiesparendes LED-Beleuchtungssystem installiert, wobei jede zweite LED-Tunnelleuchte von der Notstromanlage versorgt wird. Die Regelung erfolgt automatisch in Abhängigkeit der Außenleuchtdichte, des Verkehrsaufkommens und der Tageszeit, um optimale Lichtverhältnisse für die Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Die Unterflurtrasse wird im Zuge der Sanierungsarbeiten mit Strahlventilatoren ausgestattet. Sie werden mit Schalldämpfern und 400°C/2 Stunden temperaturbeständigen Motoren ausgerüstet, um den Verkehrsteilnehmern im Brandfall größtmögliche Sicherheit zu bieten. Für die Überwachung der Luftqualität werden CO- und Trübsichtmessgeräte verwendet, die im Ereignisfall sofort einen Alarm auslösen.
Zur lückenlosen Überwachung der Tunnelröhre und der Portalbereiche werden modernste Kameras eingesetzt. In digitaler Ausführung mit integrierter Videobildauswertung überwachen sie das Verkehrsgeschehen und liefern somit Infos über langsam fahrende oder zum Stillstand gekommene Fahrzeuge. Göbl: „Das zentrale Steuerungssystem ist das Herzstück der Anlage. Es hat die Aufgabe, alle Alarme, Störungen, Meldungen und Befehle zu überwachen, um im Ereignisfall in Sekundenbruchteilen das richtige Programm zu schalten und den Operator in der Überwachungszentrale mit allen Informationen zu versorgen. Überwacht wird die gesamte Anlage von der das ganze Jahr rund um die Uhr besetzten Zentrale in Hausmannstätten."
11. Juni 2019