1.147 Kreuze auf steirischen Freilandstraßen
Ausweitung des Projekts „Weiße Kreuze“

Im vergangenen Jahr hat das Land Steiermark auf Freilandstraßen weiße Kreuze an jenen Stellen aufgestellt, wo sich tödliche Motorradunfälle ereignet haben. Aufgrund der enormen Resonanz dieses Projektes wird die Aktion in diesem Jahr auf alle VerkehrsteilnehmerInnen ausgeweitet.
Insgesamt werden bis zum 15. November auf steirischen Freilandstraßen 1147 weiße Kreuze zu sehen sein. Jedes einzelne steht symbolisch für einen tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer bzw. eine tödlich verunglückte Verkehrsteilnehmerin in den letzten 20 Jahren. Die Kreuze stehen auf den steirischen Freilandstraßen, wo in den letzten zwei Jahrzehnten rund 59 Prozent aller Getöteten im Straßenverkehr verunglückten.
„Das Projekt hat im vergangenen Jahr enorme Resonanz ausgelöst. Daher haben wir uns dazu entschlossen die Aktion auf alle VerkehrsteilnehmerInnen auszuweiten. Die weißen Kreuze sollen bewusst jene Stellen sichtbar machen, an denen ein Mensch sein Leben verloren hat. Sie sollen das Bewusstsein stärken, dass ein Unfall jederzeit und an jedem Ort passieren kann und aufzeigen, wie schnell überhöhte Geschwindigkeit oder Ablenkung zu verheerenden Folgen führen können", sagt Landesverkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang.
Unfallstatistik
Bezogen auf alle Straßen in der Steiermark wird die Anzahl der Getöteten allgemein seit 20 Jahren weniger. Während im Jahr 2001 insgesamt 161 Menschen auf den steirischen Straßen ihr Leben lassen mussten, waren es im Jahr 2020 52 Menschen.
2001 ereigneten sich 7.428 Unfälle im steirischen Straßenverkehr mit Personenschaden. Bis heute reduzierten sich die Unfälle mit Personenschaden um knapp 40% auf 4.526 Verkehrsunfälle.
Trotz einer massiven Verbesserung der technischen Ausstattung von Fahrzeugen wie Airbags oder Assistenzsystemen, einer ausgeprägten, den neuesten Standards entsprechenden Infrastruktur (z.B. bessere Straßenlage, Sanierung von Unfallhäufungsstellen und vieles mehr) und einer laufenden Bewusstseinsbildung hinsichtlich Verkehrssicherheit ist das menschliche Verhalten in bestimmten Situation maßgeblich entscheidend. Dies wird durch die Tatsache untermauert, dass die Hauptunfallursachen immer noch nicht angepasste Geschwindigkeit, Unachtsamkeit und Ablenkung sind.
„In den vergangenen Jahren haben wir mit zahlreichen Aktionen mehr Bewusstsein für die Verkehrssicherheit geschaffen. Die Zahlen zeigen, dass wir mit dieser Arbeit weitermachen müssen, denn jeder Tote auf den steirischen Straßen ist einer zu viel. Jedem Verkehrsteilnehmer und jeder Verkehrsteilnehmerin muss bewusst sein, dass überhöhte Geschwindigkeit, Unachtsamkeit und Ablenkung tragische Folgen haben kann", sagt Landeshauptmann-Stv. Anton Lang, der sich bei allen Beteiligten für die Umsetzung dieses Projektes bedankte.
„Im täglichen Straßenverkehr denkt man meistens nicht daran, dass an gewissen Stellen tödliche Unfälle passieren können. Die Weißen Kreuze zeigen aber, dass es bei Fehlern im Straßenverkehr überall zu verheerenden Folgen kommen kann. Daher wollen wir das Bewusstsein bei der täglichen Fahrt mit dem Auto oder dem Motorrad noch weiter schärfen", sagt HRin Dr.in Maria Knauer-Lukas, Leiterin der Verkehrssicherheit im Land Steiermark.
DI Peter Felber vom Kuratorium für Verkehrssicherheit präsentierte aktuelle Unfallstatistiken der letzten 20 Jahre: „Die große Mehrheit der tödlichen Verkehrsunfälle passiert dort, wo die Menschen die Verhältnisse und die Straßen sehr gut kennen. Diese Aktion soll zeigen, wo diese schrecklichen Unfälle passiert sind. Die Weißen Kreuze sollen VerkehrsteilnehmerInnen insbesondere dazu animieren ihre Geschwindigkeit anzupassen und beim Überholvorgang noch vorsichtiger zu sein."
„Der Unfalltod ist irreversibel aber jeder einzelne ist auch vermeidbar. Daher ist es unser Auftrag etwas dagegen zu unternehmen. Die Weißen Kreuze sind eine Mahnung an alle VerkehrsteilnehmerInnen, wie schnell ein Leben durch den Unfalltod zu Ende sein kann. Sie sind aber auch eine Respektserweisung an jene, die an den gekennzeichneten Stellen ihr Leben verloren haben. Im steirischen Verkehrssicherheitsbeirat wollen wir der daraus entstehenden Verantwortung täglich gerecht werden", sagt Oberst Wolfgang Staudacher, Leiter der Verkehrsabteilung der Landespolizeidirektion Steiermark.
27. September 20221