In Kapfenberg werden B 116 und L 138 zusammengelegt
Zwischen Hafendorf und Deuchendorf entsteht zukunftsweisende Infrastruktur

Ein Blick zurück in der Geschichte: Die S6 (Semmering Schnellstraße) hat eine Gesamtlänge von knapp 105 Kilometer. Der Abschnitt Anschlussstelle St. Marein - Knoten Bruck/Mur (S35, Brucker Schnellstraße) wurde Anfang der 80er-Jahre für den Verkehr freigegeben, was auch Auswirkungen auf die Straßeninfrastruktur in Kapfenberg hatte.
„Durch die Errichtung der S6 war die überregionale Funktion und Bedeutung der B 116, Leobener Straße, aber auch der parallel verlaufenden L 138, Parschlugstraße, zwischen Hafendorf und Deuchendorf naturgemäß nicht mehr gegeben. Gemeinsam mit der Stadtgemeinde Kapfenberg realisieren wir in diesem Abschnitt nun eine zukunftsweisende Infrastruktur, indem wir die B 116 und L 138 östlich des Kreisverkehrs Hafendorf auf einer Länge von etwa 1,2 Kilometer zusammenlegen und eine neue Infrastruktur - natürlich mit Geh- und Radwegen inklusive einer Geh- und Radwegbrücke - errichten. Damit verbessern wir die Bedingungen und die Verkehrssicherheit für Radfahrer sowie Fußgänger und bleiben unserer Linie treu. Die Gesamtkosten werden auf 14,6 Millionen Euro geschätzt, wobei der Landesanteil rund neun Millionen Euro beträgt", sagt Verkehrsreferent Landeshauptmann-Stv. Anton Lang anlässlich der heutigen Pressekonferenz.
So werden in etwa 1,2 Kilometer der B 116, die aktuell teilweise niveaufrei verläuft, und rund ein Kilometer der L 138 abgetragen, um Platz für die neue, zweispurige Fahrbahn mit drei Linksabbiegestreifen zu schaffen. „Nachdem wir die neue B 116 auf Niveau bauen, können die fast 65 Jahre alte Deuchendorfer- und Parschlugerbrücke ersatzlos gestrichen werden, womit langfristig natürlich nicht unerhebliche Erhaltungs- und Sanierungskosten wegfallen. Weiters wird die L 138a, Schirmitzbühelstraße, letztmalig instandgesetzt und danach der Stadtgemeinde Kapfenberg übergeben. Damit verringert sich das Landesstraßennetz in Summe um rund eineinhalb Kilometer", erklärt Landesbaudirektor Andreas Tropper.
Am Ende des Großbauvorhabens zwischen km 2,7 und km 3,9 wird der „Kreisverkehr Deuchendorf" mit einem Durchmesser von 45 Meter und fünf Armen neu gebaut. Der bestehende „Kreisverkehr Hafendorf" am Baulosbeginn wird natürlich saniert.
Landesbaudirektor Tropper: „Nachdem das Straßenrechtsverfahren bereits durchgeführt wurde, steht als nächstes die Grundeinlöse an. Danach sind noch das Wasserrechts- und das naturschutzrechtliche Verfahren abzuwickeln. Nachdem die Ausschreibungsunterlagen erstellt wurden, kann der Vergabeprozess eingeleitet werden. Kommt es zu keinen längeren Verzögerungen, sollte im nächsten Jahr mit den Arbeiten begonnen werden können. Die geplante Bauzeit beträgt rund eineinhalb Jahre."
Für Kapfenberg bedeutet die Straßenzusammenlegung nicht nur eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur. „Die neue Verbindung zwischen Hafendorf und Deuchendorf wird das neue Siedlungsgebiet am Deuchendorfer Feld ideal an den Verkehr anbinden. Wir erschließen damit aber auch gänzlich neue Entwicklungsflächen für Wohnen und Leben in unserer Stadt", unterstreicht der Kapfenberger Bürgermeister Fritz Kratzer die Bedeutung des Vorhabens und hebt auch dessen Nachhaltigkeit hervor: „Bei diesem Projekt werden wir als Stadt über 5 Millionen Euro für Zusammenlegung und Rückbau von bestehenden Straßen und die Errichtung neuer Rad- und Gehwege in die Hand nehmen - das ist eine außergewöhnliche Investition in nachhaltige Stadtentwicklung und Verkehrsplanung."
Sowohl die Stadtgemeinde Kapfenberg als auch die Steiermärkische Landesregierung werden die formalen Beschlüsse in ihren Gremien am 30. März fassen.
29. März 2023