Trieben Sunk
Die Triebener Straße, von Trieben nach Judenburg über den Hohentauern (Seehöhe 1280 m), verbindet als geländemäßig schwierige Nord – Südachse die natürlichen Erschließungsfurchen des ost-westgerichteten Palten- und Liesingtal mit dem Murtal als Hochleistungswegenetzträger der A9, Phyrn Autobahn, und S36, Murtal Schnellstraße.
Das gegenständliche Projekt sieht den Neubau der B114 Triebener Straße von km 0,5+23,50 bis km 3,4+55,44 über eine Ausbaulänge von 2931,94 m im Freiland vor, wobei sich die Kilometrierung auf den abspringenden Bestandskilometer bezieht.
Akute Rutschungserscheinungen gestalten die Verkehrsaufrechterhaltung und Sicherung des Bestandes äußerst schwierig und kostenintensiv. Die dafür notwendigen Aufwendungen gehen weit über die Mittel der Erhaltung hinaus. Die Voruntersuchungen (siehe genereller Entwurf 1995) zeigten, dass es wohl kaum eine technische Lösung, auf keinen Fall aber eine wirtschaftlich vertretbare Lösung zur Sicherung gegenüber der existierenden Instabilität des Hanges gibt.
Weiters gilt es die teilweise 20%-ige Gefälleabschnitte, welche vor allem in den Wintermonaten (Rutschgefahr trotz Einsatz von Schneeketten und massiver Erhaltungsmaßnahmen) eine äußerst schlechte Befahrbarkeit verursachen, zu entschärfen. Mehrere Unfälle durch Bremsversagen und Tonnagebeschränkungen (7,5 t !!) unterstreichen die Notwendigkeit der Baumaßnahme.
Besonders aber auch Befürchtungen der Marktgemeinde Trieben, dass sich bereits da gewesene Katastrophenfälle wiederholen könnten ließen die Marktgemeinde, bereits 1992 aktiv werden eine Neutrassierung zum Schutz der Bevölkerung interdisziplinär in die Wege zu leiten.
Zum Schutz der Bevölkerung und der Straßenbenützer wurde wie angeführt eine Tonnagebeschränkung für LKW mit einem Gesamtgewicht von über 7,5 t von der BH Liezen verordnet, sowie regelmäßige Vermessungen und Beobachtungen des Straßenkörpers durch den Straßenerhaltungsdienst angeordnet.
Um die dramatischen Auswirkungen dieser Tonnagebeschränkung auf die Bevölkerung und die Wirtschaft zu dokumentieren, darf aus einer Anfrage aus der Region zitiert werden:
„Zwischen Hohentauern und Trieben wird nun auf Grund des schlechten Straßenzustandes und eines Gutachten vom Amtssachverständigen die Straße auf 7,5 Tonnen beschränkt. Was bedeutet das auch keine Autobusse mehr fahren können. Wir in Hohentauern leben zum größten Teil vom Busgeschäft, als Einkehr- Busse, Busse zum Mittag oder Abendessen und auch Busse welche 4 -7 Tage mit HP und Ausflügen im Ort verbringen.
Für uns ist die Triebener Tauernstraße die Hauptschlagader unserer Wirtschaft im Ort Hohentauern und dem anschließendem Pölstal. Von unseren Wirtschaftstreibenden werden einige Betriebe, ohne dieser Ausnahme das nächste halbe Jahr nicht überstehen. Man muss auch bedenken wie viel im Vorfeld bereits an Werbung und Arbeit aufgewendet wurde, damit unsere Betriebe über ein Jahr fast ausgebucht sind, um zu überleben, und die Arbeitsplätze Aufrecht zu halten. Wir haben in einer Besprechung den Autobus Umsatz errechnet und sind auf einen Mindestumsatzrückgang von 800 000,-- € gekommen.“
Die angeführte Baumaßnahme mit geschätzten Gesamtkosten von ca. € 20,0 Mio. wurde deshalb auch im Bauprogramm des Landes vorgesehen und im Zeitraum 2006 bis 2009 umgesetzt.