Shared Space
Der öffentliche Raum als Lebenraum für alle
Shared Space ist ein neues Konzept zur umfassenden Gestaltung des öffentlichen Raumes. Straßen, Wege und Plätze werden als Lebensraum aufgefasst, der von allen Mitgliedern der Gesellschaft geteilt und gemeinsam genutzt wird. Dieser Lebensraum soll so eingerichtet und gestaltet werden, dass er zu einem Ort der menschlichen Begegnung, der Kommunikation und des sozialen Umgangs wird. Dieser Raum wird nicht durch Ampeln, Verkehrsschilder, Fußgängerinseln und andere Barrieren organisiert, sondern durch die Möglichkeit der Verständigung aller Verkehrsteilnehmer – seien sie Autofahrer oder Passanten, Radler oder Flaneure, spielende Kinder oder stille Beobachter. Die Verkehrsteilnehmer werden nicht voneinander getrennt, sondern teilen sich den Straßenraum im Sinne des verantwortungsbewussten Miteinanders. Auch Autofahrer müssen sich in das menschliche Miteinander von Fußgängern, Radfahrern und spielenden Kindern einfügen.
Shared Space in der Steiermark
Das Konzept Shared Space wurde in den vergangenen Jahren in Holland von Hans Mondermann und dem Keuning-Instituut (Groningen) entwickelt und mit überwältigendem Erfolg umgesetzt: alle 107 ‚shared spaces’ sind frei von schweren Unfällen. Die Stärkung des gesellschaftlichen Lebens im öffentlichen Raum und die neue Balance zwischen Menschen- und Verkehrsraum bewirkt eine signifikante Verbesserung im Bereich der Verkehrssicherheit. Nach einer Fachexkursion zu Shared-Space-Projekten in Holland im vergangenen Jahr, an der neben LR Mag.a Kristina Edlinger-Ploder und Stadtrat Gerhard Rüsch zahlreiche Verkehrssicherheitsexperten aus der Steiermark teilgenommen haben, wird die Einführung und Etablierung des Konzepts in der Steiermark konsequent betrieben. Edlinger-Ploder: „Die Idee des „Shared Space"-Konzeptes soll in die Verkehrsplanung des Landes Steiermark Einzug halten.“

Innovation, Forschung, Realisierung
Im Jänner 2008 wurde ein Informationsworkshop mit Fachleuten aus den Verkehrsabteilungen und Baubezirksleitungen abgehalten. In drei Pilotgemeinden werden erste Realisierungen vorbereitet: in Feldkirchen bei Graz, Voitsberg und Gleinstätten wurden Planungsprozsse eingeleitet, die mit intensiver Bürgerbeteiligung und bewusstseinsbildenden Maßnahmen verbunden sind, um das erfolgreiche Konzept rasch und präzise auf die jeweiligen Verhältnisse vor Ort übertragen zu können. Auch in der Landeshauptstadt Graz werden geeignete Situationen für erste Umsetzungen gesucht. Um auch die Hochschulen und Universitäten einzubinden und das Thema in Forschung und Lehre zu verankern, wurde am 11. Juni 2008 eine Konferenz an der URBI-Fakultät der Karl-Franzens-Universität durchgeführt, an der zahlreiche Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen teilgenommen haben; seither wird intensiv an der Ausarbeitung eines Forschungsleitbildes zum Thema gearbeitet, um die erfolgreichen Projekte mit innovativen Forschungsarbeiten begleiten zu können.

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