Großbaustelle Hochbahn Bruck beginnt Mitte Oktober
Bis das "neue Tor nach Bruck" - so bezeichnete Brückenplaner Helmut Kupsa die neue Brücke über die Mur - fertig ist, werden noch 31 Monate vergehen. Wie aber die neue Verkehrslösung aussehen wird, war Thema einer Informationsveranstaltung in der Brucker Wirtschaftskammer. 28 Millionen Euro, die sich Asfinag, Land Steiermark und die Stadt Bruck teilen, werden verbaut. Statt auf der Brücke geht es künftig "ebenerdig" durch Bruck.
Monika Hofer, Projektplanerin des Landes, präsentierte die neue Verkehrslösung. "Bessere Lebensqualität, weniger Lärm, breitere Geh- und Radwege und ein schöneres Stadtbild" nannte Hofer als Vorteile. Ein Kreisverkehr im Bereich Leobener Straße und eine neue Brücke über die Mur sind die Herzstücke. Der Kreisverkehr ist ein sogenannter "Turbokreisverkehr", Spurwechsel im Kreisverkehr ist nicht erlaubt. Hofer: "Wie bei einer Ampel ordnet man sich vorher ein."
Beim Bahnhof, am nördlichen und südlichen Murufer und beim Kreisverkehr erfolgt die schwierige Anbindung der neuen Straße an die Gemeindestraßen. Der Abbruch der Hochbrücke wird in zehn Bauphasen erledigt, für jede dieser zehn Bauphasen gibt es ein detailliertes Konzept, wie man den Verkehr umleitet. Wie werden die Abbrucharbeiten durchgeführt? Ersetzt man die Parkplätze unter der Brücke? Sind Verkehrssperren geplant? Das waren Fragen, die aus dem Publikum kamen. Teilweise werden Brückenteile gesprengt, teilweise zersägt und abgehoben. Das Material wird über die Pischkerstraße abtransportiert. Aber man ist bemüht, über die B 116 zu fahren. An drei Wochenenden wird es Sperren geben, und zwar im Bereich des Kreisverkehrs.
Kritisches Thema im Publikum waren unter anderem die Parkplätze, die wegfallen. "Die sind jetzt ohnehin schon weg, weil sie durch den desolaten Zustand der Brücke nicht mehr benutzbar sind", erklärte Monika Hofer. In der Bienensteinstraße hinter dem AMS gebe es Parkplätze, "und es gibt freie Flächen im Parkhaus". Das wurde vom Publikum aufgrund der Kosten nicht unbedingt goutiert.
Als Vertretung von Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP) war Landesrat Hans Seitinger gekommen. Auch für ihn ist die neue Straße ein Gewinn. Wie auch Hofer, so meinte Seitinger in Richtung Anrainer und Wirtschaftstreibende: "Wir werden uns bemühen, den Stressfaktor so gering wie möglich zu halten." Man hoffe aber auch während der umfangreichen Bauarbeiten auf das Verständnis der Brucker Bevölkerung.
NEUE STADTDURCHFAHRT
Für die neue Brucker Stadtdurchfahrt sind 30 Monate Bauzeit geplant, die Fertigstellung erfolgt im Frühjahr 2013.
Die Stadtdurchfahrt vereint die zwei Fahrstreifen der B 116 mit jenen der Gemeindestraße auf einem Niveau. Jetzt verläuft die Gemeindestraße noch unterhalb der B 116.
Mitte Oktober startet man mit den Arbeiten zum Brückenabtrag. Zuerst wird die Straße abgefräst, dann das Brückengeländer demontiert. Mitte November erfolgt der eigentliche Abbruch.
Die neue Brücke über die Mur ist eine Stahlbogenbrücke mit einem diagonal gespannten Bogen, die Bogenhöhe beträgt 28 Meter. Sie soll das Tor in die Stadt symbolisieren, denn in ihrer unmittelbaren Nähe stand einmal ein Stadttor.
Infohotline: Das Projektteam ist unter Tel. 0664-781 32 15 werktags von 7 bis 18 Uhr erreichbar.
Kleine Zeitung, 8.9.2010