In Trofaiach mit dem Fahrrad auf der Überholspur

Die Stadtgemeinde Trofaiach setzt den Mobilitätsschwerpunkt auf Radfahrer, Fußgänger und öffentlichen Verkehr. Da die Verkehrsflächen im Stadtgebiet zunehmend geringer und auch unsicherer werden, ist diese Fokussierung eine zentrale Maßnahme für die Zukunft.
Der Gemeinderat hat im Juni ein Radverkehrskonzept beschlossen, welches mehr als 30 infrastrukturelle Maßnahmen zur Verbesserung des Alltagsradverkehrs beinhaltet. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,2 Millionen Euro. Nun wurde mit dem Land Steiermark ein Rahmenvertrag, inklusive Maßnahmen- und Finanzplan, zur Radverkehrsoffensive abgeschlossen.
50% unserer Wege für den täglichen Bedarf sind kürzer als 5 km. Nahezu ¾ aller Wege sind kürzer als 10 km. Für Verkehrslandesrat Anton Lang - zugleich auch für Umwelt, Klimaschutz und Sport zuständig - ist diese Faktenlage eine ideale Ausgangsposition: „Genau für diese Distanzen und in diesen Räumen ist das Rad ein optimales Verkehrsmittel, eine echte Alternative und wichtige Ergänzung zu anderen Mobilitätsformen. Radfahren ist schnell, Radfahren hält fit, Radfahren ist umweltfreundlich und Radfahren belebt unsere Stadt- und Ortszentren. Gerade in den regionalen Zentren der Steiermark gibt es ein hohes Radverkehrspotential. Dieses Potential wollen wir nun gemeinsam mit den steirischen Gemeinden noch besser aktivieren und die Stadt Trofaiach setzt mit den Impulsen ein wichtiges Zeichen für ein Umdenken im Mobilitätsverhalten!"
Das detaillierte Gesamtkonzept wird der Trofaiacher Bevölkerung im Zuge einer Bürgerversammlung im Herbst präsentiert.
Wichtige Punkte sind straßenbegleitende Geh/Radwege, neue Verbindungswege oder auch zusätzliche, witterungsgeschützte Abstellflächen. Öffnungen von Einbahnstrecken und Fahrradsymbole sollen zudem die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen.
Die erste große Maßnahme befindet sich bereits in der heißen Bauphase. So wird die Hauptstraße im Bereich der Musikschule bekanntlich zu einer Begegnungszone umgewandelt. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Errichtung eines Rad/Gehweges in der Trabocherstraße Richtung Edling. Dieser Mehrzweckstreifen wird von der bestehenden Fahrbahn getrennt. Eine Alternativroute zwischen der Unterführung von B115 und Langefelderstraße steht ebenso am Programm.
„Wir sind eine Stadt der kurzen Wege. Viele Dinge des täglichen Bedarfs liegen weniger als 5 Kilometer von unserem Zuhause entfernt. Daher setzt die Stadtgemeinde Trofaiach auf zwei statt vier Räder. Als gesundheitsbewusste und zukunftsorientierte Stadt gehen wir genau den richtigen Weg. Dank der finanziellen Unterstützung durch das Land Steiermark und auch dank dem Engagement der Bürger, werden wir bis 2024 eine Vorzeigegemeinde in puncto Alltagsradverkehr sein", so Bürgermeister Mario Abl.
Bewusstseinsbildung und Koordination
Begleitend zu den infrastrukturellen Maßnahmen werden bewusstseinsbildende Maßnahmen durchgeführt. Diese reichen von gemeinsamen Radtouren, über Aktionen in Kindergärten und Schulen bis hin zu Radfahrtrainings. Auch das tägliche Radfahren zur Arbeit wird Schwerpunkt der Bewusstseinsbildung sein.
Um das Radverkehrskonzept professionell umsetzen und begleiten zu können, wurde mit Heinz Balloch ein erfahrener Mitarbeiter aus dem Straßenbauamt zum Radverkehrsbeauftragten bestellt.
„Als Sportlandesrat ist es mir besonders wichtig, Radfahren für die gesamte Bevölkerung so attraktiv wie möglich zu gestalten. Die beschlossene Radverkehrsstrategie 2025 soll dabei helfen, das Fahrrad als vorrangiges Verkehrsmittel für kurze Alltagswege zu etablieren. Mit der Erstellung von Radverkehrskonzepten wollen wir Anreize für eine Steigerung des Radverkehrsanteils schaffen. Ich freue mich daher, wenn sich auch die Stadtgemeinde Trofaiach für die Erstellung begeistert", so der Landesrat abschließend.
13. August 2018