Ein Vertrag für zwei steirische Leitprojekte
Mehr Steirer von den Vorteilen der Bahn zu überzeugen war das Ziel von Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger Ploder, als sie im Jahr 2006 und ab Dezember 2007 die beiden Verkehrsleitprojekte ObersteirerTakt und S-Bahn im Großraum Graz startete - bei einem Fahrgästeplus von 21 respektive 17 Prozent mit einem ebenfalls überzeugenden Erfolg. Um dieses Angebot und damit den Erfolg auch abzusichern, wurde zwischen Land Steiermark, ÖBB Personenverkehr AG und der Steirischen Verkehrsverbund GmbH ein Dienstleistungsvertrag ausverhandelt, der bis 2018 gültig sein wird.
„Dies ist heute ein sehr wertvolles Ereignis, nicht nur weil es sich um eine große Investition in den Öffentlichen Verkehr handelt, sondern weil wir dadurch ein starkes, kontinuierliches Zeichen an unsere Leitprojekte S-Bahn und ObersteirerTakt setzen," so Edlinger-Ploder.
1,3 Millionen Zugkilometer (entspricht einer Erdumrundung von 33 mal!)
Bisher gab es für diese beiden Leitprojekte jeweils eigene Verträge mit unterschiedlichen Kilometersätzen, verschiedenen Laufzeiten und Rahmenbedingungen. Der Vertrag für den ObersteirerTakt würde demnach heuer enden, Teile der S-Bahn-Vereinbarungen ebenfalls heuer, andere erst in zwei Jahren. Mit einem einzigen Verkehrsdienstvertrag werden diese bestehenden Vereinbarungen nun ersetzt und das Schienenangebot langfristig nicht nur gesichert, sondern sogar ausgebaut. Im Bereich der S-Bahn-Steiermark (Strecke zwischen Bruck/Mur und Radkersburg sowie zwischen Graz und Fehring) erbringen die ÖBB demnach Schienen-Leistungen von rund 906.000 km jährlich. Ab dem Fahrplanjahr 2010/2011 werden weitere zusätzliche Leistungen im Umfang von 50.200 km jährlich erbracht. Zusammen mit dem ObersteirerTakt sind jährlich mehr als 1,3 Millionen Kilometer für die steirischen Bahnkunden auf Schiene.
Neun Jahre Laufzeit
Der neue Verkehrdienstvertrag ist auf eine Laufzeit von maximal neun Jahren (also bis Fahrplanwechsel 2018) abgeschlossen, wobei natürlich entsprechende Kündigungsmöglichkeiten festgelegt sind. Gabriele Lutter, Vorstandsdirektorin der ÖBB Personenverkehr AG: „Mit diesem Vertrag ist das bereits sehr gute Nahverkehrsangebot in der Steiermark nicht nur auf Jahre hinaus gesichert, sondern es ist die Basis, dass wir dieses Angebot und unsere Leistung stetig verbessern, damit noch mehr Menschen umsteigen. Und da muss natürlich auch die Qualität stimmen. Wir arbeiten daran, die Bahn noch kundenfreundlicher zu machen, die Verbindungen werden optimiert und das Service ausgebaut."
Fahrgastbefragungen und Pönalen
Mit der neuen Vereinbarung verfolgen Land Steiermark und ÖBB sowie Verkehrsverbund GmbH die gemeinsamen Ziele wie Sicherstellung eines leistungsfähigen Schienenpersonennahverkehrs, Erhöhung der Beförderungskapazität, die Verbesserung des Modal Split zugunsten des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), Verbesserungen in Hinsicht auf Barrierefreiheit, Kundeninformation und Anschlusssicherung sowie die Attraktivierung des Regional- und Nahverkehrs. „Der Vertrag ist somit ein wesentlicher Schritt bei der Entwicklung des Nahverkehrs in der Steiermark", ist Franz Suppan, Regionalmanager der PV AG Steiermark über die Angebotssicherung und die vereinbarten weiteren Ausbaustufen erfreut. „Hierbei wurde hart verhandelt, da das Land auf Vertragspunkte wie Qualität und Pünktlichkeit mittels Fahrgastbefragungen großen Wert legt. Das bedeutet für die ÖBB entsprechende Anstrengungen, die wir aber gerne annehmen," so Suppan abschließend.