Steirische Ostbahn wird noch „zügiger“
Am 30. April 2010 gaben in Hart bei Graz LH Franz Voves, Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder und Andreas Matthä, Vorstandssprecher der ÖBB-Infrastruktur AG, den Startschuss für die Errichtung von drei neuen Ausweichen, drei Haltestellen sowie für die Modernisierung eines Bahnhofes entlang der steirischen Ostbahn. Durch diese Attraktivierung kann die Strecke von Graz nach Mogersdorf ab Dezember 2010 einen deutlich dichteren Zugverkehr führen und wird dann auch in das steirische S-Bahnsystem als neue S 3 integriert.
Bahnhof und Haltestellen werden barrierefrei
Erreicht wird die Kapazitätssteigerung in erster Linie durch die so genannten Ausweichen. Errichtet werden diese neuen zweigleisigen Bereiche in Autal südlich der Eisenbahnkreuzung Lustbühelstraße (600 Meter), in Laßnitzthal im Bereich der Haltestelle (750 Meter) sowie in Takern-St. Margarethen nördlich der Kreuzung St. Margarethen-Takernweg (700 Meter). Durch diese Ausweichen ist künftig die Begegnung bzw. das Kreuzen von Zügen möglich. Im Zuge der Baumaßnahmen werden auch fünf Eisenbahnkreuzungen mit Schrankenanlagen ausgestattet.
Zusätzlich werden im Zuge des Projekts die Haltestellen und der Bahnhof Laßnitzhöhe errichtet bzw. erneuert:
Hart bei Graz: Errichtung einer neuen Haltestelle mit Randbahnsteig (160 Meter Länge) plus Personenübergang als Verbindung. Die Bushaltestelle wird umgestaltet und durch einen Gehsteig mit dem Bahnsteig verbunden. Der 55 Zentimeter hohe Bahnsteig ist überdacht und mit einer Wartekoje und einem Blindenleitsystem ausgestattet. Für Pendler steht künftig eine Park&Ride-Anlage (55 Pkw-Stellplätze und 46 überdachte Plätze für Einspurige) zur Verfügung.
Diese neue Haltestelle wird die bisherige in Autal ersetzen!
Laßnitzthal: Errichtung eines Mittelbahnsteiges (inklusive Dach, Wartekoje und Blindenleitsystem) mit 160 Metern Länge, der Zugang ist barrierefrei. Die bestehende Park & Ride-Anlage wird für 20 Pkw und 24 einspurige Fahrzeuge adaptiert.
Takern-St. Margarethen: Als Ersatz für die bestehenden Haltestellen Takern und Kroisbach-Zöbing wird nördlich der Eisenbahnkreuzung Takernweg die neue Haltestelle Takern-St. Margarethen mit einem 160 Meter langen Bahnsteig (inklusive Dach, Wartekoje und Blindenleitsystem) errichtet. Auch eine Park & Ride-Anlage (für 62 Pkw und 45 einspurige Fahrzeuge) ist vorgesehen.
Laßnitzhöhe: Bis September Aufweitung der Unterführung, wodurch die Eisenbahnkreuzung im Bahnhofbereich aufgelassen werden kann. Ab November Gleisarbeiten und Bau eines provisorischen Bahnsteiges. Fertigstellung im Frühjahr 2011 (neuer Mittelbahnsteig mit Wartekojen, Überdachung, Blindenleitsystem).
Investition von mehr als 32 Millionen Euro
In Summe investieren die ÖBB und das Land Steiermark in die Attraktivierung der steirischen Ostbahn mehr als 32 Millionen Euro. Knapp 28 Millionen davon sind für die Ausweichen, die Schrankenanlagen und die Haltestellen vorgesehen, die Modernisierung des Bahnhofs Laßnitzhöhe kostet etwa vier Millionen Euro. Durch die Verbesserung der Infrastruktur ist aber erst die Verdichtung der Fahrpläne und ein Taktverkehr - wie er bei einer S-Bahn erforderlich ist - möglich. Infrastrukturvorstand
Andreas Matthä: „Spürbar werden die Bauarbeiten für die Fahrgäste natürlich schon ab sofort, wobei wir die Einschränkungen des Zugverkehrs auf ein Minimum reduzieren konnten. Ganz positiv spürbar wird es ab Dezember, wenn die Ostbahn zur neuen S 3 wird."
Mehr als 6000 Fahrgäste täglich
Die steirische Ostbahn ist aber bereits jetzt eine der am stärksten frequentierten Teilstrecken in der Steiermark. Mehr als 6000 Fahrgäste nutzen täglich das bestehende Zugangebot - das ab dem Fahrplanwechsel im Dezember deutlich ansteigen wird. „Dabei wird es in der Früh- und Nachmittagsspitze einen Halbstundentakt geben", zeigte sich Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder erfreut. „Die neue S 3 wird natürlich auch in den S-Bahn-Knoten Graz eingebunden, wodurch Umsteigen von jeder Richtung in jede Richtung innerhalb weniger Minuten gewährleistet ist."
Für die ÖBB-Kunden ergeben sich noch weitere Vorteile: Die Haltestellen werden barrierefrei sein und Schutz vor schlechter Witterung bieten. Zudem sind die neuen Park & Ride-Anlagen auch ein zusätzlicher „Umsteige-Anreiz" für Graz-Einpendler. Die Investition hat aber natürlich auch einen sehr positiven Beschäftigungseffekt, wie LH Franz Voves anmerkte. „Mehr als 600 Arbeitsplätze werden in der Region dadurch geschaffen beziehungsweise gesichert. Und die bessere Verkehrsanbindung wird
natürlich auch Betrieben noch mehr ermöglichen, sich künftig entlang der Bahnstrecke anzusiedeln."
Verkehrseinschränkungen
Die Bauarbeiten wurden so koordiniert, dass Einschränkungen des Zugverkehrs gering gehalten werden können. Dennoch muss die Strecke mehrmals zumindest teilweise gesperrt und der Nahverkehr mit Bussen geführt werden.
Im Detail:
Noch bis 16. Mai werden die beiden Nachtverbindungen (23.04 und 00.04 Uhr) von Graz nach Fehring mit Bussen geführt. Von Donnerstag, 13. Mai, bis Sonntag, 16. Mai ist die Strecke Studenzen/Fladnitz-
Gleisdorf gesperrt, Ersatzbusse stehen bereit. Einschränkungen sind auch im Juni auf der Teilstrecke Gleisdorf-Graz unvermeidbar.
ÖBB: Österreichs größter Mobilitätsdienstleister
Als umfassender Mobilitätsdienstleister sorgt der ÖBB-Konzern österreichweit für die umweltfreundliche Beförderung von Personen und Gütern. Mit rund 42.000 MitarbeiterInnen und Gesamterträgen von 5,8 Mrd. EUR ist der ÖBB-Konzern ein wirtschaftlicher Impulsgeber des Landes. Im Jahr 2008 wurden von den ÖBB 456 Mio. Fahrgäste und 98,5 Mio. Tonnen Güter transportiert. Strategische Leitgesellschaft des Konzerns ist die ÖBB-Holding AG.
Rückfragehinweis:
Walter Mocnik
Pressesprecher Steiermark
ÖBB-Holding AG, Konzernkommunikation
Tel.: +43 664 960 32 35