Ja zur Erfolgsgeschichte Steirischer Verkehrsverbund!
Klare Worte findet der steirische Verkehrslandesrat Anton Lang hinsichtlich der jüngsten Forderung, wonach die regionalen Verkehrsverbünde aufzulösen seien. "An erfolgreichen Modellen der Zusammenarbeit sollte man auch in Zukunft festhalten. Daher ein klares Ja zur Erfolgsgeschichte Steirischer Verkehrsverbund", so Lang.
Die österreichischen Verkehrsverbünde entstanden seinerzeit aus dem jeweiligen Bedarf für die Gestaltung des Nah- und Regionalverkehrs, für welche die Bundesländer laut Öffentlicher Personennah- und Regionalverkehrsgesetz (ÖPNRV-G) zuständig sind. Ziel der Verkehrsverbünde war und ist es, den Fahrgästen einheitliche und deutlich günstigere Fahrpreise für alle Verkehrsmittel anzubieten. Weitere Eckpfeiler sind die Abstimmung und Verbesserung des Verkehrsangebotes sowie die unternehmensübergreifende Fahrgastinformation.
Laut dem steirischen Verkehrslandesrat zeige etwa die S-Bahn Steiermark eindrucksvoll, wie regionale Verkehrsplanung und regionales Marketing erfolgreich wirken können. "Seit Einführung der S-Bahn sind die Fahrgastzahlen um 69% gestiegen. Die Strategie des Landes in die Verbesserung des Angebotes zu investieren, wurde von den Fahrgästen mit steigender Inanspruchnahme honoriert", so Lang. Gerade die Verkehrsverbünde würden einen einheitlichen Tarif für ein ganzes Bundesland ermöglichen.
Vor Einführung der Verkehrsverbünde musste der Fahrgast je Verkehrsunternehmen eine einzelne Fahrkarte kaufen. Maßgeschneiderte Tarifmaßnahmen sind ein wichtiges Gestaltungsmerkmal. Je nach Angebot und finanzieller Leistungsfähigkeit eines Bundeslandes seien unterschiedliche Tarifmaßnahmen je Verkehrsverbund durchaus sinnvoll. Ein einheitliches Tarifsystem für ganz Österreich würde den Gestaltungsraum erheblich einschränken. Buslinien enden in der Regel nicht an den Verbundgrenzen, sondern richten sich nach den Bedürfnissen der Fahrgäste. In den meisten Fällen gibt es Kooperationen mit den Nachbarverbünden und diese Linien werden gemeinsam finanziert. Um den Fahrgästen den Kauf von mehreren (Verbund-)fahrkarten zu ersparen, gibt es auf wichtigen Relationen (z.B. nach Wien, Burgenland, Salzburg) Tarifüberlappungsgebiete, die es dem Fahrgast ermöglichen mit einer Fahrkarte auch über Verbundgrenzen hinweg zu fahren. Für die Vergabe von Verkehrsdienstleistungen im Busbereich gibt es das Know-How bei den Verkehrsverbünden bereits. Für die besonders aufwendige und komplexe Vergabe im Bereich der Eisenbahn ist eine gemeinsame Vergabe der Verkehrsdienstleistungen über die SCHIG vorgesehen. Dies mache zusätzlich Sinn, weil diese Leistungen vom Bund und dem jeweiligen Bundesland finanziert werden.
"Ich möchte abschließend festhalten, dass die Zusammenarbeit zwischen Land Steiermark und Verkehrsverbund ausgezeichnet funktioniert. Aus diesem Grund sollte man an dieser erfolgreichen Kooperationsform auch in Zukunft festhalten", so Lang.
13. Septmeber 2016