„Graz Hauptbahnhof 2020“ startet in die 2. Phase

Immer mehr Menschen in der Steiermark fahren Bahn! Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, wird der Hauptbahnhof Graz jetzt fit für die zukünftigen Anforderungen gemacht. Stadt Graz und Land Steiermark investieren zudem massiv in den Infrastruktur-Ausbau der Nahverkehrsdrehscheibe.
Mit der Sperre des Personentunnels Nord ab 12. Juli werden die Umbauarbeiten nun so richtig sicht- und spürbar. Das Gemeinschaftsprojekt von ÖBB und GRAZ AG startet damit in die 2. Phase. Breite Aufmerksamkeit wird dabei der Information von Fahrgästen und Anrainerngewidmet, denn der Erfolg großer Infrastrukturprojekte hängt von der Unterstützung der Bevölkerung ab. ÖBB und GRAZ AG starten gemeinsam mit den Partnern Stadt Graz und Land Steiermark ab heute, Freitag 2. Juli, eine Informationsoffensive am Grazer Hauptbahnhof. Alle Kunden von ÖBB und Grazer Verkehrsbetrieben werden damit auf den beginnenden Umbau und die damit verbundenen Änderungen aufmerksam gemacht. Promotionsteams werden in den kommenden zwei Wochen Folder verteilen und über die geänderte Wegeleitung im und um den Bahnhof informieren.
Mehr als 40.000 Fahrgäste täglich
Heute sind es bereits mehr als 30.000 Fahrgäste, die täglich mit der S-Bahn, den Regional- oder Fernverkehrszügen fahren. „Künftig werden es mehr als 40.000 pro Tag sein", freut sich Andreas Matthä, Vorstandssprecher der ÖBB-Infrastruktur AG, auf die prognostizierten Zuwächse. „Das bringt aber auch höhere Anforderungen an die Infrastruktur und den Bahnbetrieb. Dafür müssen wir den Hauptbahnhof Graz entsprechend rüsten." 167 Millionen Euro werden in den kommenden Jahren in die Bahnhof-Infrastruktur investiert, vieles davon wird bei unseren Kunden und Kundinnen unbemerkt bleiben, wie die Errichtung des Elektronischen Stellwerks, die neue TSHalle (Technische Services) oder der neue Produktionsstandort für die Zusammenstellung von Zügen.
„Nach entsprechendem Ausbau der S-Bahn und Fertigstellung der Koralmbahn brauchen wir eine künftig optimale Infrastruktur, um die weiter steigenden Fahrgastströme auch leistungsfähig, effizient und sicher bewältigen zu können. Zusätzlich schaffen wir mit der Nahverkehrsdrehscheibe eine rasche und attraktive Umsteigemöglichkeit auf die innerstädtischen Verkehrsmittel", so Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder.
Die anstehenden Arbeiten am Bahnhof selbst haben zum Teil größere Auswirkungen für die Kunden:
• Die Neuerrichtung des Personentunnels Nord startet ab 12. Juli - der Zugang zu den Bahnsteigen kann nur noch über den Tunnel Süd (von der Haupthalle) erfolgen.
• Von 13. September bis 8. Oktober wird der Bahnsteig 21 gesperrt, teilweise auch der Bahnsteig 1a - es kann in diesem Zeitraum keine Autoverladung erfolgen.
In den kommenden Jahren werden Gleise ausgetauscht, neue Weichen eingebaut, dann alle Bahnsteige erneuert, entsprechend modern ausgestattet und auf 55 Zentimeter ab Schienenoberkante angehoben. Damit wird ein komfortabler, barrierefreier Einstieg in die Züge möglich. Zusätzlich werden die Bahnsteige neu überdacht.
Vorarbeiten für Nahverkehrsdrehscheibe
Auf Hochtouren laufen unterdessen die Vorarbeiten für die und erste Teilprojekte der Nahverkehrsdrehscheibe. Der Sperre der Annenstraße vor der Gürtelkreuzung folgte bereits der Start der Arbeiten an der neuen Wendeschleife in der Asperngasse (Fertigstellung bis Jahresende). Die Errichtung der Straßenbahn-Unterführung zum Bahnhofsvorplatz ist in Vorbereitung. „Durch die Neuorganisation des Straßenbahnverkehrs am Bahnhofsvorplatz wird die Verknüpfung sämtlicher hier
angebundener Straßenbahnlinien sowie des Zug- und Busverkehrs verbessert, sodass die Fahrgäste besser und schneller an ihr Ziel kommen", so die beiden GRAZ AG-Vorstandsdirektoren Wolfgang Malik und Wolfgang Messner. „Zudem können die Fahrgaststeigerungen - 2009 waren es knapp 99 Millionen, heuer bis Ende Mai erneute Zunahme um eine Million Fahrgäste im Vergleich zu den ersten fünf Monaten
des Vorjahres - nur mit einer Angebots- und Frequenzverbesserung bewältigt werden", bekräftigt die Grazer Verkehrsstadträtin Vizebürgermeisterin Lisa Rücker die Investitionen in die sanfte Mobilität.
260 Millionen Euro Gesamtinvestition
Beide Projekte gemeinsam haben ein Volumen von knapp 260 Millionen Euro. Die Kosten für die Erneuerung der Bahninfrastruktur betragen dabei etwa 167 Millionen Euro, der Rest entfällt auf die Nahverkehrsdrehscheibe. Die einzelnen Baumaßnahmen der beiden Projekte werden von Maskottchen begleitet - Erich Emsig und Karla Klug sollen, für alle Altersstufen, die Baumaßnahmen verständlich erklären.
Walter Mocnik
ÖBB-Holding AG
Pressesprecher Steiermark
Konzernkommunikation