Brucker Bahnhof ist ab sofort eine „Um-Baustelle“

In den vergangenen Jahren schnitt der Bahnhof in Bruck an der Mur beim Bahnhofs-Test des VCÖ regelmäßig nicht gut ab. Ein Umstand, der sich nach dem Umbau, der per Spatenstich am 24. September 2010, eingeleitet wurde, definitiv umkehren wird. Bis Ende 2013/Anfang 2014 werden in den aus den 1960er-Jahren stammenden Bahnhof 21 Millionen Euro investiert, die den alten Bahnhof in eine topmoderne, barrierefreie und kundenfreundliche Wohlfühl-Verkehrsstation verwandeln werden.
Spatenstich per Presslufthammer
Mit einer besonderen Art von Spatenstich, nämlich per Presslufthammer - gaben Bundesministerin Doris Bures, Landeshauptmann Franz Voves, Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder und ÖBB-Holding AG-Vorstand Franz Seiser am Freitag den offiziellen Startschuss für die Umbauarbeiten, der unter laufendem Betrieb stattfinden wird!
Transparente Bahnhofshalle
Das Bahnhofsgebäude wird dabei völlig erneuert, das angrenzende Gebäude entsprechend generalsaniert. Sichtbarstes Zeichen - im wahrsten Sinne - wird die neue transparente, zweigeschoßige Bahnhofshalle sein. Das Erdgeschoß ist an den Vorplatz angebunden, das Tiefgeschoß führt über den ebenfalls erneuerten Personentunnel zu den Bahnsteigen.
„Die Zugänge sind selbstverständlich barrierefrei, insgesamt acht Lifte werden die Fahrgäste zu den Bahnsteigen bringen", erläuterte ÖBB-Vorstand Franz Seiser. „Die Bahnsteige selbst werden adaptiert und zusätzlich mit einem Blindenleitsystem, modernen Wegeleit- und Informationssystemen sowie bequemen Wartekojen als Warteräume ausgestattet. Und zusätzlich wird auch der Vorplatz neu gestaltet, Bus und Bahnverkehr werden für die Fahrgäste optimal kombiniert", so Seiser.
Bundesministerin Doris Bures verwies darauf, dass bei allen diesen Umbauten weit mehr als bloß etwas für das Auge geschehe. Investiert werde in Bruck auch in die Infrastruktur „dahinter", wie in Oberleitungen, Gleise oder Weichen. Bures: „Der Fahrgast hat nach dem Umbau eine moderne Verkehrsstation zur Verfügung, die auch alle betrieblichen Voraussetzungen erfüllt, um den Bahnverkehr sicher, pünktlich und effizient abwickeln zu können."
Jeder investierte Euro bringt Vielfaches an Wertschöpfung
Die Investition in den Bahnhof Bruck lohnt sich in mehrfacher Hinsicht. Für die Fahrgäste in erster Linie, für die - insbesondere regionale - Wirtschaft in zweiter Linie, worauf auch LH Franz Voves verwies. „Jeder investierte Euro bringt ein Mehrfaches an regionaler Wertschöpfung. Und vor allem eins: Arbeitsplätze werden gesichert und neu geschaffen. Allein hier in Bruck sind es 60 Arbeitsplätze", sprach Voves die schnell konjunkturwirksamen Infrastruktur-Investitionen an, die „nachhaltig positive Effekte haben".
Als „wunderschönen Tag" bezeichnete auch Verkehrslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder den Tag des Spatenstichs für den Bahnhof-Umbau. Jeder Spatenstich, jede Eröffnung eines neuen Bahnhofs oder einer sanierten Bahnstrecke bringe die Steiermark ihrem Ziel ein Stück näher. „Und dieses Ziel ist, die Fahrgastzahlen zu verdoppeln, zumindest - und wir wollen in Sachen Eisenbahn hinsichtlich der Qualität des Angebotes die Schweiz Österreichs werden."
Zufrieden zeigte sich naturgemäß Bürgermeister Bernd Rosenberger bei seiner einleitenden Begrüßung: „Unser jahrelanger Einsatz für den Umbau des Brucker Bahnhofs hat sich gelohnt. Dank des Konjunkturpaketes des Bundes wird nun der barrierefreie Umbau dieses österreichweit bedeutenden Verkehrsknotenpunkts möglich. Die Stadt Bruck hat im Vorfeld wichtige Vorleistungen wie den Neubau der 2. Mürzbrücke und Zuzahlungen zum ÖBB-Parkdeck getätigt. Als Bürgermeister freue ich mich, dass hier den vielen Bahnkunden und Pendlern künftig mehr Service und bequemeres Umsteigen geboten wird."
Das Projekt im Detail:
• Komplette Erneuerung des Aufnahmegebäudes, zweigeschoßig und transparent
(etwa 1500 Quadratmeter Glas- und Aluminiumfassade), Sanierung des
angrenzenden Gebäudes
• Personentunnel im Untergeschoß wird erneuert, 4 Lifte führen zu den Bahnsteigen
• Erneuerte Bahnsteigoberflächen erhalten Blindenleitsystem, Wartekojen, vier neue Bahnsteigdächer zwischen 115 und 150 Meter Länge
• Wegeleitsystem und Monitore neu
• WC-Anlagen und Geschäftsflächen werden erneuert
• Neubau von Reisezentrum und Anlage für Gepäckschließfächer
• Errichtung eines Stegs vom Parkdeck zu den Bahnsteigen + Einbau von 4 Liften
• Neugestaltung des Vorplatzes, Bussteige werden überdacht, Abstellplätze für Motorräder und Fahrräder
• Direkte Anbindung der Hauptstraße an das Parkdeck
• 550 Tonnen Stahl für Bahnsteige und Dächer werden verbaut, 475 Tonnen für Bewehrungen sowie 5350 Kubikmeter Beton.
Die Kosten des Projekts betragen 21 Millionen Euro.
Walter Mocnik
ÖBB-Holding AG
Pressesprecher Steiermark
Konzernkommunikation