Nächster Bauabschnitt am Grazer Hauptbahnhof
Der Zeitplan ist mehr als nur ambitioniert, denn eine der wichtigsten Ost-West Verbindungen in Graz, die Bahnunterführung in der Eggenberger Straße ist seit letzten 26. November für den Gesamtverkehr gesperrt. „Um vier Tage früher als geplant können wir den Fußgänger- und Radverkehr wieder aufnehmen", freut sich Dr. Klaus Schneider, Gesamtkoordiator des Projektes Graz Hauptbahnhof 2020 von der ÖBB-Infrastruktur AG. „Ermöglicht wurde der schnelle Baufortschritt durch die Ausweitung der Arbeitszeit und ein optimales Baustellenmanagement." Bereits seit 1. Dezember ist die Benützung durch ein eigens errichtetes Provisorium wieder möglich. Für den Kraftfahrzeugverkehr bleibt die Unterführung der Eggenberger Straße aber noch bis Herbst 2013 gesperrt.
Eebenfalls seit 26. November rollen die Straßenbahnzüge durch den neu errichteten Tunnel samt unterirdischer Straßenbahnstation. Ein wichtiges Teilprojekt im Rahmen des gesamten Umbaus des Grazer Hauptbahnhofs wurde damit pünktlich fertig gestellt. Gleichzeitig erfolgte der Startschuss für die Erneuerung des Unterführungsbauwerkes. Zu diesem Zweck musste die Eggenberger Straße für alle Verkehrsteilnehmer gesperrt werden. Um während der rund elfmonatigen Bauzeit eine Geh- und Radwegverbindung zwischen Ost und West anzubieten musste ein provisorischer Tunnel in Form einer Stahl-Rahmenkonstruktion errichtet werden.
Schwierige Bauarbeiten im urbanen Umfeld
Trotz der Straßensperre gestalten sich die Bauarbeiten sehr aufwändig und sind infolge der dichten Bebauung und der Größe des neuen Tragwerks ein äußerst schwieriges Unterfangen. „Sämtliche Arbeiten laufen unter vollem Bahnbetrieb, der zu keiner Zeit gestört werden darf", erklärt Schneider. „Daher wird das neue Unterführungsbauwerk in zwei Hälften errichtet. Pünktlich zur Inbetriebnahme der neuen Bahnsteige 8 und 9 für die Graz-Köflacher-Bahn- und Bus GmbH Ende Jänner 2013 muss ein Teil des neuen Tragwerks bereits fertig sein. Der Zeitplan dafür ist sehr knapp bemessen."
Zuerst werden im Westen Teile der Gleisanlagen demontiert, während im östlichen Bereich der Bahnbetrieb weiter laufen kann. Danach muss das alte Stahlbetontragwerk abgetragen und das neue, ebenfalls eine Stahlbetonkonstruktion, errichtet werden. Nach Fertigstellung des westlichen Teils wird dieser Vorgang im Osten wiederholt. Die Fertigstellung der gesamten neuen Unterführung ist noch im Herbst 2013 vorgesehen. „Bis dahin müssen Kraftfahrzeuge auf andere beschilderte Routen ausweichen", entschuldigt sich Schneider für die notwendigen Verkehrsmaßnahmen.
Optimales Baustellenmanagement hat Feuerprobe bestanden
Mit der frühzeitigen Inbetriebnahme des Schutzbauwerkes hat das Baustellenmanagement eine weitere Feuerprobe bestanden. „Für die kommenden bautechnischen Aktivitäten sind aber alle MitarbeiterInnen weiter gefordert; der Bauzeitplan ist sehr knapp bemessen und wir sind überzeugt, dass wir trotz der komplexen Bautätigkeiten diese wichtige Grazer Straßenverbindung im Herbst 2013 pünktlich wiedereröffnen werden können", so Schneider abschließend.
Die ÖBB-Infrastruktur AG investiert insgesamt rund 168 Mio. Euro in die Neugestaltung des Grazer Hauptbahnhofes samt der Errichtung von Personen- und Straßenunterführungen. Einschließlich der Nahverkehrsdrehscheibe investieren die Stadt Graz, das Land Steiermark und die ÖBB rund 250 Mio. Euro in das Gesamtprojekt, das Zug um Zug bis 2016 realisiert wird.
5. Dezember 2012